Der Poensgen Park, auch bekannt als Poensgenpark, ist ein verstecktes Juwel in Ratingen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Dieser malerische Park erstreckt sich über beeindruckende 4,5 Hektar und bietet eine ruhige Oase inmitten der Natur, die historische Bedeutung mit der friedlichen Schönheit eines spät angelegten Landschaftsgartens vereint. Ursprünglich ein privater Park, ist er seit 1977 für die Öffentlichkeit zugänglich und heute ein geschätztes kulturelles Kleinod im Rheinland.
Die Wurzeln des Poensgen Parks reichen bis ins Jahr 1790 zurück, als Johann Gottfried Brügelmann, der Gründer der Cromford Textilfabrik, ihn anlegte. Das ursprüngliche Design war ein Barockgarten, der mit Hilfe des jungen Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe entstand. Heute ist das einzige Überbleibsel aus dieser Zeit eine kleine Kastanienallee, die zum Herrenhaus führt.
Im Jahr 1906 erfuhr der Park eine bedeutende Umgestaltung, als er von Carl Poensgen, einem bekannten Industriellen, erworben wurde. Poensgen beauftragte den renommierten Düsseldorfer Gartenarchitekten Reinhold Hoemann, den Park im englischen Landschaftsstil neu zu gestalten, einem damals beliebten Trend. Das Ergebnis war eine beeindruckende Mischung aus gepflegten Rasenflächen, strategisch platzierten Bäumen und malerischen Wasseranlagen.
Tragischerweise erlitt der Park während des Zweiten Weltkriegs erhebliche Schäden. Im März 1945 zerstörten alliierte Bombenangriffe das Angerhaus, das Hauptgebäude im Park, und die umliegenden Gärten. Trotz dieser Widrigkeiten überdauerte die natürliche Schönheit und historische Bedeutung des Parks.
Heute ist der Poensgen Park in drei verschiedene Bereiche unterteilt: das ehemalige Angerhaus und sein Garten, der weitläufige Landschaftspark und das bewaldete Gebiet jenseits des Angerflusses. Jeder Abschnitt bietet einzigartige Merkmale und einen Einblick in die bewegte Geschichte des Parks.
Das Angerhaus, einst das Herzstück des Poensgen Parks, stand auf einem Hügel am südwestlichen Rand des Parks. Obwohl das Haus 1945 zerstört wurde, markieren heute vier Stelen mit einem Regenbogeneffekt des Künstlers Reinhard M. Görs seine Ecken. In der Nähe bleibt der ehemalige Hausgarten der einzige Teil des Parks, der nicht öffentlich zugänglich ist. Dieses Gebiet umfasst ein ehemaliges privates Badehaus und einen Geräteschuppen, die beide von der Stadt Ratingen zur Neugestaltung in Betracht gezogen werden.
Der im englischen Stil gestaltete Landschaftspark erstreckt sich vom Hügel bis zum Angerfluss. Besucher können diesen Bereich über eine historische Steintreppe erreichen, die vom ehemaligen Angerhaus ausgeht. Der Park zeichnet sich durch weite Rasenflächen aus, die von einzelnen Bäumen und Büschen durchsetzt sind und eine ruhige und offene Atmosphäre schaffen.
Ein Highlight des Parks ist die beeindruckende Sammlung von über 120 Baum- und Straucharten, von denen viele in europäischen Gärten aufgrund ihrer Größe und Platzanforderungen selten sind. Bemerkenswerte Exemplare sind unter anderem eine Parrotie, ein Flügelnussbaum, ein südamerikanischer Trompetenbaum, ein Judasbaum, ein chinesischer Taubenbaum, ein nordamerikanischer Riesenmammutbaum und drei gefährdete Schwarzpappeln. Der Park beherbergt auch einen Urweltmammutbaum, eine Art, die einst als ausgestorben galt und nur aus Fossilien bekannt war, bis sie 1941 in China wiederentdeckt wurde.
Überquert man den Angerfluss über eine der drei Brücken, betritt man den natürlichsten Teil des Parks, der einen waldähnlichen Charakter bewahrt hat. Dieses Gebiet ist von Fußwegen durchzogen und erstreckt sich flussaufwärts entlang des Angerflusses bis in die Nähe des Brügelmann-Herrenhauses. Der älteste Weg im Park, heute als Ahornallee bekannt, stammt aus dem Jahr 1786, als er auf Karten noch als Lindenallee verzeichnet war. Dieser Weg verband einst das Brügelmann-Herrenhaus mit dem Junkernbusch-Wald.
Entlang der Ahornallee finden Besucher einen kleinen Unterstand, der einen Ort zum Ausruhen und Genießen der natürlichen Umgebung bietet.
1995 entwickelten die Landschaftsarchitekten Rose und Gustav Wörner einen Pflegeplan für den Park, der 1997 zur Einstufung als historisches Denkmal führte. Im Rahmen dieser Bemühungen wurde der Hügel, auf dem einst das Angerhaus stand, in einen Rosen- und Staudengarten umgewandelt, um die historische Bedeutung des Ortes zu bewahren und seine Schönheit zu steigern.
2005 wurde der Poensgen Park als herausragender Park anerkannt und in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen, ein Zeugnis seines kulturellen und historischen Wertes.
In den letzten Jahren hatte der Park jedoch mit Herausforderungen zu kämpfen. Ein schwerer Sturm im Jahr 2014 richtete erhebliche Schäden an, fällte zahlreiche Bäume und führte zur vorübergehenden Schließung des Parks. 2017 musste der berühmteste Baum des Parks, eine hundertjährige Atlaszeder, aufgrund von Sturmschäden entfernt werden, trotz der Bemühungen einer lokalen Bürgerinitiative, ihn zu retten. Außerdem wurde die große Kastanienallee des Parks 2019 durch 38 Tulpenbäume ersetzt, da die Kastanien von Miniermotten bedroht waren.
Trotz dieser Rückschläge bleibt der Poensgen Park ein beliebtes Ziel für Einheimische und Besucher. Seine Mischung aus historischen Elementen, seltenen Pflanzenarten und ruhigen Landschaften bietet ein einzigartiges und bereicherndes Erlebnis. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Naturliebhaber oder einfach auf der Suche nach einem friedlichen Rückzugsort seid, der Poensgen Park ist ein Muss in Ratingen.
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