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Haus Salmegg

Haus Salmegg Rheinfelden (Baden)

Haus Salmegg

Das Haus Salmegg, ein bemerkenswertes historisches Gebäude in Rheinfelden (Baden-Württemberg, Deutschland), steht als Zeugnis des reichen kulturellen und architektonischen Erbes der Region. Malerisch am Ufer des Rheins gelegen, hat dieses neoklassizistische Juwel im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen durchlebt und war Zeuge der wechselvollen Geschichte und menschlichen Bemühungen.

Der Name und seine Ursprünge

Der Name Salmegg leitet sich vom Begriff Salm ab, der sich auf den Lachs bezieht, der einst im Rhein in Hülle und Fülle vorkam. Historisch gesehen befand sich eine Salmenwaage oder Lachswaage auf einem kleinen Fundament im Fluss, direkt vor dem Haus. Mit diesem Hebelmechanismus konnten Fischer Netze senken und heben, um die begehrten Fische zu fangen, was die Verbindung des Gebäudes mit den natürlichen Ressourcen des Flusses verdeutlicht.

Eine Reise durch die Geschichte

Vor dem Bau des heutigen Hauses Salmegg in den Jahren 1824/25 befand sich an dieser Stelle das Gasthaus zur Aue, ein Gasthaus, das über mehrere Jahrhunderte auch als Gericht diente. Dieses Gasthaus stand nahe dem nördlichen Ende der Rheinbrücke, neben einer Zollstation, die noch heute existiert. Die Lage am Flussufer bot eine Anlegestelle für Boote und eine Pferdetränke auf der östlichen Seite der Brücke, deren Überreste noch hinter dem heutigen Zollgebäude zu sehen sind.

Das heutige Gebäude wurde von Franz Joseph Dietschy in Auftrag gegeben, einer prominenten Persönlichkeit, die in Wiesental geboren wurde und in Schweizer Rheinfelden lebte. Dietschy, der das Gasthaus und die Brauerei Salmen besaß und als Bürgermeister der Stadt fungierte, plante das Haus Salmegg als Sommerresidenz für seine Frau Anna-Maria Tschudy. Tragischerweise verstarb Anna-Maria kurz nach der Fertigstellung, und das Haus wurde danach nur wenig genutzt. Eine von Dietschys Enkelinnen, die mit dem Verleger Martin Benziger aus Einsiedeln verheiratet war, lebte dort bis 1911.

Kriegs- und Nachkriegszeit

Während beider Weltkriege war der Grenzübergang in Rheinfelden geschlossen, und das Haus blieb weitgehend ungenutzt. In der NS-Zeit wurde der Besitz von Schweizer Eigentum in Deutschland und umgekehrt entmutigt. Infolgedessen mussten Dietschys Nachkommen das Haus Salmegg 1942 gegen zwei Grundstücke in der Schweiz tauschen, wodurch das Eigentum an die Stadt Rheinfelden überging. Das Gebäude beherbergte dann zwangsangesiedelte deutsche Familien und diente zeitweise sogar als Musikschule der Stadt.

1962 wurde der große Wirtschaftsteil, der ursprünglich an das Haupthaus angeschlossen war, abgerissen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft erwarb das Anwesen 1988, und eine Renovierung im Jahr 1989 wurde mit einem Preis für gute Baupraktiken ausgezeichnet.

Heutige Nutzung

Heute ist das Haus Salmegg ein lebendiges Kulturzentrum. Im Keller befindet sich ein gehobenes Restaurant, während das Erdgeschoss einen Festsaal mit einem Trauzimmer beherbergt. Das erste Obergeschoss ist Ausstellungen gewidmet, die vom Verein für Kunst und Geschichte Haus Salmegg organisiert werden. Bis 2017 war das Dachgeschoss das Heimatmuseum von Badisch Rheinfelden. Der landschaftlich gestaltete Park rund um das Haus ist heute Teil des Stadtparks und wird durch ein Denkmal für Anna-Maria Dietschy und alte Bäume, darunter eine majestätische Buche und hohe Kiefern, geschmückt.

Künstlerische Akzente

Der Vorplatz zwischen der Rheinbrücke und dem Haus Salmegg wird von der Stadt-Säule geschmückt, einer Skulptur des lokalen Künstlers Leonhard Eder. Aus Muschelkalk gefertigt, zeigt die Säule überdimensionale Hände, durch die Wasser rieselt, was die Rolle des Flusses in der Geschichte der Wasserkraft der Stadt symbolisiert. Eingravierte chemische Formeln erinnern an die industrielle Vergangenheit der Stadt, und die Namen der Bürgermeister der Stadt sind auf der Säule eingraviert, zusammen mit Farbbanden, die die Stadtfarben darstellen.

Vor der Restaurantterrasse, auf einem der mehreren Betonsockel, die einst die Übertragungsmasten der Rheinfelder Wasserkraftwerke bis zum Augst/Wyhlen-Werk stützten, steht die Dickfigur Beteigeuze, eine Skulptur des Schweizer Künstlers Bernhard Luginbühl. Diese über eine Tonne schwere Eisenkugel mit einem an Ketten hängenden Anker war ein Geschenk des Schweizer Rheinfeldens an seine deutsche Schwesterstadt anlässlich des 75. Jahrestages ihrer Stadterhebung.

Direkt vor dem Haus Salmegg im Rhein liegt das berüchtigte St.-Anna-Loch, eine tiefe Vertiefung im Flussbett, die für ihre gefährlichen Strudel bekannt ist. In einer kreativen Interpretation einer mythischen Geschichte um diesen Strudel entwarf der lokale Künstler Roland Kistner 2007 einen Brunnen auf der Restaurantterrasse. Der Brunnen zeigt zwei Bronzefiguren: eine amphibische Frau mit Kiemen und großen Froschfüßen, die über ein ertrunkenes Kind neben ihr trauert, wobei Wasser aus ihren Füßen in ein kleines Steinbecken fließt.

Das Haus Salmegg ist mehr als nur ein historisches Gebäude; es ist ein lebendiges Museum, das den Geist und die Geschichte Rheinfeldens verkörpert. Seine Wände erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, während seine heutige Nutzung neues Leben in dieses architektonische Juwel haucht und es zu einem Muss für jeden macht, der das reiche kulturelle Geflecht Baden-Württembergs erkunden möchte.

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