Die Pfarrkirche St. Hildegard in Eibingen, von den Einheimischen einfach St. Hildegard genannt, ist ein bedeutendes spirituelles und historisches Wahrzeichen in der malerischen Region Rüdesheim am Rhein in Hessen, Deutschland. Diese bemerkenswerte Kirche, die für Jahrhunderte des Glaubens und der Standhaftigkeit steht, lädt Besucher ein, ihr reiches Erbe und ihre architektonische Schönheit zu entdecken.
Die Ursprünge der Pfarrkirche St. Hildegard reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie Teil eines größeren klösterlichen Komplexes war. Im Jahr 1148 gründete die Adelige Marka von Rüdesheim an diesem Ort ein Augustiner-Doppelkloster. Nachdem es durch die Truppen von Friedrich Barbarossa zerstört wurde, erlebte das Kloster 1165 durch die legendäre Hildegard von Bingen eine Wiederbelebung, die hier eine Gemeinschaft von Benediktinerinnen etablierte. Im Gegensatz zu vielen anderen Klöstern dieser Zeit nahm Eibingen sowohl adelige als auch einfache Frauen auf.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebten die Kirche und das dazugehörige Kloster zahlreiche Veränderungen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts schrumpfte die klösterliche Gemeinschaft, was zur vorübergehenden Ansiedlung von Augustinerinnen führte, die vor der Reformation flohen. Im 17. Jahrhundert brachte der Dreißigjährige Krieg weitere Veränderungen, als die schwedische Armee das Kloster Rupertsberg zerstörte, was die Nonnen dazu veranlasste, nach Eibingen umzuziehen. Hier bewahrten sie Hildegards Reliquien und Manuskripte, einschließlich ihres berühmten Werkes Scivias.
Im 18. Jahrhundert erfolgten bedeutende Wiederaufbaumaßnahmen unter der Leitung der Architekten Giovanni Angelo Barella und Johann Valentin Thomann aus Mainz. Trotz dieser Renovierungen blieben der ursprüngliche Keller und die robusten Mauern aus Hildegards Zeit erhalten. Die Säkularisierung von 1802 führte jedoch zur Schließung des Klosters, und seine inneren Schätze wurden zerstreut, wobei einige in der Rochuskapelle in Bingen eine neue Heimat fanden.
Im 20. Jahrhundert führte ein verheerendes Feuer im Jahr 1932 zu einem modernen Wiederaufbau der Kirche. Das neue Design, das durch eine tonnengewölbte Ziegelstruktur gekennzeichnet ist, wurde von den Frankfurter Architekten Hans und Christoph Rummel entworfen. Diese zeitgenössische Form, die 1935 fertiggestellt wurde, integriert nahtlos Elemente des ursprünglichen Klosters und bietet eine einzigartige Mischung aus Alt und Neu. Heute dient der Ostflügel der Kirche als Pfarrhaus, während der historische Keller als diözesanes Weingut für das Bistum Limburg fungiert.
Besucher der Pfarrkirche St. Hildegard werden von einer eindrucksvollen Skulptur Hildegards begrüßt, die 1957 von Franz Bernhard aus fränkischem Muschelkalk gemeißelt wurde. Dieses Kunstwerk erinnert an die jährliche Wallfahrt, die am 17. September, dem Festtag der Heiligen Hildegard, stattfindet, eine Tradition, die seit 1857 besteht.
Im Herzen der Kirche befindet sich das Hildegard-Schrein, ein Meisterwerk religiöser Kunst. Seit 1929 werden die Reliquien der Heiligen Hildegard, darunter ihr Kopf, Herz und Zunge, in einem vergoldeten Kupferreliquiar aufbewahrt. Entworfen von dem Benediktinermönch Radbod Commandeur und gefertigt von dem Goldschmied Josef Kleefisch, zeigt das Schrein Reliefs von Heiligen, die von Hildegard verehrt wurden, darunter ihre Gefährtinnen Jutta und Hiltrud. Die kunstvollen Designs symbolisieren Tugenden wie Gerechtigkeit, Mut, Klugheit und Mäßigung.
Das Innere der Kirche, das seiner ursprünglichen barocken Einrichtung beraubt ist, beherbergt heute zeitgenössische Kunstwerke. Ein bemerkenswertes Merkmal ist die Sakramentskapelle, die mit einem Buntglasfenster des britischen Künstlers Graham Jones verziert ist, das den Brennenden Dornbusch darstellt. Dieses lebendige Kunstwerk, gefertigt von den Derix-Glasstudios, verleiht der spirituellen Atmosphäre der Kirche eine moderne Note.
Die Seitenaltäre der Kirche, die Terrakottagruppen von Maria und Josef zeigen, wurden 1939 von dem Münchner Künstler August Weckbecker geschaffen. Die Reliefs, die diese Figuren begleiten, stellen eindrucksvolle Szenen aus dem Leben der Heiligen Familie dar, darunter ein charmantes Tableau von Josef, der im Weinberg arbeitet, während der junge Jesus an seiner Seite ist.
Die Beiträge des Künstlers Ludwig Baur bereichern zusätzlich die ästhetische Anziehungskraft der Kirche. Seine 1961 geschaffenen Buntglasfenster auf der linken Seite der Kirche illustrieren Pflanzen, die Hildegard für ihre heilenden Eigenschaften wichtig waren, während die rechte Seite visionäre Darstellungen von Schöpfung, Erlösung und der letztendlichen Erfüllung der Welt zeigt. Diese Fenster, produziert von der Firma Hein Derrix, bieten ein Kaleidoskop aus Farbe und Bedeutung.
Das musikalische Erbe der Kirche spiegelt sich in ihren zwei Orgeln wider. Die Hauptorgel, gefertigt von den renommierten Orgelbauern Johannes Klais im Jahr 1964, verfügt über 25 Register und mehr als 1.700 Pfeifen. Eine kleinere Chororgel, die in den 1950er Jahren erworben wurde, ergänzt das akustische Angebot der Kirche und bietet eine bezaubernde Kulisse für Gottesdienste und Besinnung.
Zusammenfassend ist die Pfarrkirche St. Hildegard in Eibingen nicht nur ein Ort der Anbetung, sondern ein lebendiges Zeugnis des bleibenden Erbes von Hildegard von Bingen. Ihre Mauern hallen wider von Geschichten über Standhaftigkeit, Glauben und künstlerische Brillanz, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für diejenigen macht, die das reiche kulturelle Geflecht von Rüdesheim am Rhein erkunden.
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