Im Herzen von Stuttgart, der Hauptstadt von Baden-Württemberg, steht ein prächtiges Zeugnis barocker Architektur und königlicher Pracht: das Neue Schloss. Dieses beeindruckende dreiflügelige Schloss, dessen Bau 1746 unter Herzog Carl Eugen von Württemberg begann, ist ein Symbol für die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe der Region. Ob ihr Geschichtsliebhaber, Architekturbegeisterte oder einfach nur neugierige Reisende seid, das Neue Schloss ist ein Muss, das euch fesseln und inspirieren wird.
Die Geschichte des Neuen Schlosses beginnt mit Herzog Carl Eugen, der im zarten Alter von neun Jahren im Jahr 1737 den Herzogsthron von Württemberg bestieg. Zunächst wurde er am Hof des preußischen Königs Friedrich II. erzogen, kehrte jedoch mit sechzehn Jahren nach Württemberg zurück, bereit, seine herzoglichen Pflichten zu übernehmen. Zu dieser Zeit befand sich die herzogliche Residenz in Ludwigsburg, einer Stadt 12 Kilometer von Stuttgart entfernt. Um die wirtschaftlichen und politischen Vorteile einer herzoglichen Residenz nach Stuttgart zurückzubringen, unterstützten die Stadt und die württembergischen Stände Carl Eugens Forderung nach einer neuen, prächtigen Residenz, die das veraltete Alte Schloss ersetzen sollte.
Mehrere Architekten reichten ihre Entwürfe für das neue Schloss ein, aber es war Leopoldo Rettis Vision, die den Herzog überzeugte. Retti, beeinflusst von seinem Onkel Donato Giuseppe Frisoni, der das Ludwigsburger Schloss gebaut hatte, wählte den Standort eines alten Armbrusthauses im Lustgarten für den Neubau. Sein Entwurf sah einen großen Hof vor, der nach Norden ausgerichtet war, um den Blick auf die nahegelegene Militärakademie zu vermeiden und das Neue Lusthaus zu erhalten.
Der Bau des Neuen Schlosses begann am 3. September 1746 mit der Grundsteinlegung für den Gartenflügel. Unter der Aufsicht von Johann Christoph David von Leger und später Retti selbst wurden die Außenfassaden des Corps de Logis und des Gartenflügels bis 1749 fertiggestellt. Tragischerweise verstarb Retti 1751, und das Projekt wurde seinem Freund, dem Pariser Architekten Philippe de La Guêpière, überlassen.
De La Guêpière setzte die Arbeiten fort und vollendete den Stadtflügel bis 1752, wobei er moderne französische Architekturtheorien einfließen ließ, die stark vom Schloss Versailles beeinflusst waren. Zu seinen Beiträgen gehörten die Innenausstattung des Gartenflügels und Teile des Corps de Logis sowie das große Portikus und die Kuppel über dem Marmorsaal.
Der Bau des Neuen Schlosses verlief nicht ohne Herausforderungen. Im Jahr 1762 zerstörte ein verheerendes Feuer einen Großteil des Gartenflügels, einschließlich seiner prächtigen Innenräume. Trotz Versuchen, den Bau wieder aufzunehmen, führten finanzielle Engpässe und das nachlassende Interesse von Herzog Carl Eugen zu einem Baustopp im Jahr 1764. Der Herzog verlegte seine Residenz zurück nach Ludwigsburg, und das Schloss blieb mehrere Jahre unvollendet.
Erst 1775, nach dem Besuch des russischen Zaren Paul I., kehrte Carl Eugen nach Stuttgart zurück und initiierte Reparaturen und Verbesserungen am Schloss. Der Marmorsaal wurde mit einem Deckenbild von Nicolas Guibal geschmückt, was den Glanz des Schlosses weiter erhöhte.
Nach dem Tod von Carl Eugen im Jahr 1793 fiel die Aufgabe, das Schloss zu vollenden, Nikolaus Friedrich von Thouret zu, unter der Herrschaft von Herzog Friedrich II. Thouret schloss die Bauarbeiten rechtzeitig zum Besuch des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte im Jahr 1806 ab. Spätere Änderungen umfassten die Hinzufügung des Roten Marmorsaals für den Besuch von Zar Alexander I. im Jahr 1817.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts erfuhr das Neue Schloss verschiedene Renovierungen unter der Leitung der Architekten Giovanni Salucci und Ferdinand Gabriel. Ihre Arbeiten umfassten die Schaffung der Grauen und Gelben Marmorsäle im Jahr 1836 und die Hinzufügung von Fresken des Hofmalers Joseph Anton von Gegenbaur, die Szenen aus der Geschichte Württembergs darstellten.
Die Rolle des Neuen Schlosses veränderte sich erheblich nach der Abdankung von König Wilhelm II. im Jahr 1918. Es wurde Staatseigentum und beherbergte Institutionen wie das Deutsche Auslandsinstitut und das Polizeipräsidium Stuttgart. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt das Schloss durch Luftangriffe schwere Schäden und lag 1944 in Trümmern.
Es entbrannte eine Debatte über die Zukunft des Schlosses, wobei einige für seinen Abriss zugunsten eines Hotels plädierten. Doch öffentlicher Protest und die Bemühungen von Denkmalschützern führten zu der Entscheidung, die Außenfassade des Schlosses wieder aufzubauen, was zwischen 1958 und 1964 unter der Leitung des Architekten Horst Linde geschah. Heute dient das Neue Schloss als Regierungsgebäude und beherbergt das Finanzministerium und das Wirtschaftsministerium.
Für Besucher bietet das Neue Schloss einen Einblick in Stuttgarts königliche Vergangenheit. Regelmäßige Führungen ermöglichen den Zugang zu seinen prachtvollen Innenräumen, einschließlich der großen Treppenhäuser, des Marmorsaals und des Weißen Saals. Während ihr durch das Schloss und seine umliegenden Gärten schlendert, werdet ihr in die Vergangenheit zurückversetzt und erlebt die Pracht und Geschichte, die dieses ikonische Wahrzeichen geprägt haben.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Neue Schloss in Stuttgart nicht nur ein historisches Denkmal ist, sondern ein lebendiges Zeugnis des reichen kulturellen Erbes der Stadt. Seine Wände erzählen Geschichten von Herzögen und Königen, von architektonischen Triumphen und Herausforderungen, was es zu einem faszinierenden Ziel für alle macht, die das Herz von Baden-Württemberg erkunden.
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