Der Palazzo Chiericati, ein Meisterwerk der Renaissance, befindet sich auf der Piazza Matteotti in Vicenza und zeugt von der architektonischen Brillanz Andrea Palladios. In den frühen 1550er Jahren vom Grafen Girolamo Chiericati in Auftrag gegeben, wurde dieses prächtige Wohnhaus entworfen, um sowohl Großartigkeit als auch Eleganz zu präsentieren. Der Bau begann 1551 und, trotz einer langen Bauzeit, wurde er schließlich im späten 17. Jahrhundert fertiggestellt. Heute dient der Palazzo Chiericati als historischer Sitz des Städtischen Museums und beherbergt eine beeindruckende Kunstsammlung, die vom späten 13. bis zum 17. Jahrhundert reicht, mit einem besonderen Fokus auf die Malerei aus Vicenza und Venedig.
Die Geschichte des Palazzo Chiericati beginnt mit Graf Girolamo Chiericati, der 1546 mehrere alte Häuser, die auf die sogenannte Piazza dell'Isola (heute Piazza Matteotti) blickten, erbte. Dieser Bereich, umgeben von den Flüssen Retrone und Bacchiglione, war ein geschäftiger Knotenpunkt für den Holz- und Viehmarkt. Girolamo erkannte das Potenzial dieser erstklassigen Lage und beauftragte den jungen Architekten Andrea Palladio, ein Wohnhaus zu entwerfen, das seinen Status und Geschmack widerspiegeln würde.
Der Bau des Palazzos begann 1551, doch der Fortschritt war aufgrund verschiedener Unterbrechungen, einschließlich Girolamos Tod im Jahr 1557, langsam. Sein Sohn Valerio übernahm das Projekt und konzentrierte sich auf die Dekoration der Innenräume mit Hilfe bekannter Künstler wie Ridolfi, Zelotti, Fasolo, Forbicini und Battista Franco. Trotz dieser Bemühungen blieb das Gebäude über ein Jahrhundert lang unvollständig, wobei die Arbeiten in der Mitte des vierten Abschnitts stoppten. Erst um 1680 wurde der Palazzo schließlich nach Palladios ursprünglichen Entwürfen, die in seinem Traktat "I quattro libri dell'architettura" von 1570 veröffentlicht wurden, fertiggestellt.
1839 verkaufte die Familie Chiericati den Palazzo an die Stadt Vicenza, die ihn nutzen wollte, um die städtischen Kunstsammlungen unterzubringen. Nach umfangreichen Restaurierungen durch die Architekten Berti und Giovanni Miglioranza wurde das Städtische Museum am 18. August 1855 eröffnet. Seitdem hat das Museum seine Sammlung durch bedeutende Vermächtnisse und Spenden erweitert, darunter eine Sammlung von Zeichnungen Palladios selbst.
Besucher des Palazzo Chiericati sind sofort von seiner imposanten Fassade beeindruckt, die eine doppelte Reihe von Loggien aufweist – ein Designelement, das zu jener Zeit für städtische Residenzen beispiellos war. Der zentrale Körper des Gebäudes wird von zwei symmetrischen Flügeln flankiert, die jeweils prächtige Loggien im Hauptgeschoss aufweisen. Die gesamte Struktur ist auf einem Podium erhöht, was nicht nur ihr majestätisches Erscheinungsbild verstärkt, sondern sie auch vor den häufigen Überschwemmungen und dem geschäftigen Markttreiben auf dem darunterliegenden Platz schützt.
Das Erdgeschoss des Palazzos verfügt über einen säulengeschmückten Portikus im dorischen Stil, komplett mit einem klassischen Fries aus Metopen und Triglyphen. Das obere Stockwerk im ionischen Stil zeigt einen durchgehenden Fries und zwei elegante Loggien an den Enden der Fassade. Die harmonischen Proportionen und die detaillierte Gestaltung der Fassade spiegeln Palladios Meisterschaft in der Verbindung klassischer Elemente mit innovativem Design wider.
Im Inneren des Palazzo Chiericati bietet das Städtische Museum einen wahren Schatz an Kunst und historischen Artefakten. Die umfangreiche Sammlung des Museums umfasst Gemälde, Skulpturen, Drucke, Zeichnungen und numismatische Objekte sowie Textilien und Spielzeuge, die über Jahrzehnte hinweg erworben oder großzügig gespendet wurden.
Die romanische und mittelalterliche Periode ist durch verschiedene Statuen, Sarkophage und Polyptychen aus dem 14. Jahrhundert vertreten, darunter die bemerkenswerte "Legende des Heiligen Sylvester" von Battista da Vicenza. Die Renaissance-Sammlung zeigt Porträts von Vicentiner Adligen, Medaillen und Werke des klassizistischen Bildhauers Valerio Belli. Die zentrale Halle präsentiert Globen und allegorische Gemälde und gibt einen Einblick in die intellektuellen Bestrebungen jener Zeit.
Zu den Höhepunkten des Museums gehören Meisterwerke bekannter Künstler wie Tintoretto, Paolo Veronese, Van Dyck, Hans Memling, Marco Palmezzano, Sebastiano und Marco Ricci, Luca Giordano, Tiepolo und Piazzetta. Die Sammlung umfasst auch 33 Zeichnungen von Palladio, die 1839 von Gaetano Pinali gestiftet wurden.
Einer der faszinierendsten Räume im Museum ist mit Renaissance-Altarbildern aus der inzwischen zerstörten Kirche San Bartolo geschmückt und zeigt Werke von Bartolomeo Montagna, Giovanni Buonconsiglio, Cima da Conegliano, Giovanni Speranza und Marcello Fogolino. Zudem beherbergt das Museum sieben Lunetten aus dem 17. Jahrhundert, die die Verherrlichung der venezianischen Podestà darstellen und von Künstlern wie Jacopo Bassano, Francesco Maffei und Giulio Carpioni geschaffen wurden.
Das 18. Jahrhundert ist gut vertreten mit Landschaftsgemälden, Genrebildern und zwei großen Altarbildern: "Die Unbefleckte Empfängnis" von Giambattista Tiepolo und "Der heilige Franziskus in Ekstase" von Giovanni Battista Piazzetta, beide aus der Kirche Araceli in Vicenza stammend. Die Sammlung des Museums wird durch das Vermächtnis des Marquis Giuseppe Roi bereichert, das Werke von Édouard Manet, Camille Pissarro, Pablo Picasso, John Singer Sargent, Medardo Rosso, Giovanni Boldini, Pisanello, Garofalo, Canaletto, Giambattista Tiepolo und antike Möbel umfasst.
1994 wurde der Palazzo Chiericati zusammen mit anderen Palladianischen Bauwerken in Vicenza in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Diese Anerkennung unterstreicht die Bedeutung des Palazzos als Meisterwerk der Renaissance-Architektur und seinen Beitrag zum kulturellen Erbe der Menschheit.
Ob Kunstliebhaber, Geschichtsinteressierte oder einfach neugierige Reisende – ein Besuch im Palazzo Chiericati bietet eine einzigartige Gelegenheit, das reiche künstlerische und architektonische Erbe von Vicenza zu erkunden. Das atemberaubende Design des Palazzos, kombiniert mit seinen beeindruckenden Sammlungen, macht ihn zu einem unverzichtbaren Ziel für jeden, der diese charmante italienische Stadt besucht.
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