Die St. Josephs-Kirche in Weener, Niedersachsen, ist ein verstecktes Juwel in der überwiegend reformierten Region Rheiderland im Südwesten Ostfrieslands. Diese reizende katholische Kirche, erbaut in den Jahren 1842-43, zeugt vom unerschütterlichen Geist der katholischen Gemeinschaft in einem Gebiet, in dem traditionell reformierte und lutherische Glaubensrichtungen vorherrschen.
Die Geschichte der St. Josephs-Kirche beginnt im Jahr 1746, als die örtlichen Katholiken das Recht einforderten, ihren Glauben frei auszuüben. Obwohl König Friedrich der Große dieses Recht zunächst gewährte, verzögerte der Widerstand der reformierten Gemeinde, die sich auf historische Abkommen berief, die Errichtung einer katholischen Kirche. Bis 1828 wuchs die katholische Bevölkerung in Weener auf 300 Personen an, was das Königreich Hannover dazu veranlasste, 1831 die Unterstützung eines katholischen Priesters zu genehmigen. Dies markierte den Beginn einer neuen Ära der religiösen Gleichheit und des gegenseitigen Respekts in der Region.
Der Bau der Kirche begann 1842 und sie wurde am 17. Juli 1843 zu Ehren des Heiligen Josef geweiht. Im Laufe der Jahre hat die Kirche mehrere Veränderungen durchlaufen, darunter eine bedeutende Neugestaltung des Eingangs im Jahr 1959 und eine umfassende Renovierung im Jahr 2000, bei der ein Altarraum hinzugefügt und das angrenzende Dechant-Friese-Haus in ein Gemeindezentrum umgewandelt wurde.
Entworfen von Architekt H. Mecklenburg, ist die St. Josephs-Kirche eine Backsteinhallenkirche im romantischen Historismus der Schinkelschule. Ihre Lage, etwas zurückgesetzt von der Straße und teilweise vom benachbarten Pfarrhaus verdeckt, verleiht ihr einen besonderen Charme. Der kleine Glockenturm, der eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1842 beherbergt, thront über dem Eingang und begrüßt die Besucher mit zeitloser Anziehungskraft.
Das Innere der Kirche ist einfach, aber elegant, mit einer weiß gestrichenen Holzdecke, die von Querbalken gestützt wird. Die Südempore, die auf zwei runden Säulen ruht, beherbergt die Orgel, die 1879 von Carl Haupt gefertigt und 1975 renoviert wurde. Die Orgel verfügt über neun Register auf zwei Manualen und einem Pedal und bietet während der Gottesdienste ein reichhaltiges Musikerlebnis.
Im Inneren lädt das zurückhaltende Design der Kirche zur Reflexion und Kontemplation ein. Die Holzbänke sind so angeordnet, dass sie einen Mittelgang freilassen, der den Blick auf den Altar lenkt. Die farbenfrohen Buntglasfenster, die in Paaren angeordnet sind und in einem kleinen runden Fenster gipfeln, zeigen Apostel und Evangelisten und verleihen der ruhigen Atmosphäre einen Hauch von Lebendigkeit.
Ein bemerkenswertes Merkmal ist der niederländische Kronleuchter, der 1860 erworben wurde und dem Raum einen Hauch von historischer Eleganz verleiht. Die Sammlung heiliger Gefäße der Kirche umfasst einen Empire-Kelch, einen vergoldeten Kelch und einen Kelch aus dem Jahr 1946 sowie eine Monstranz, die im Tabernakel aufbewahrt wird, wobei jedes Stück zur reichen liturgischen Tradition der Kirche beiträgt.
Die St. Josephs-Kirche ist mehr als nur ein Ort des Gebets; sie ist ein wichtiger Teil der lokalen Gemeinschaft. 1865 wurde hier der ökumenische katholische Gesellenverein gegründet, inspiriert von den Ideen Adolph Kolpings und offen für Nicht-Katholiken. Obwohl der Verein nur kurzlebig war und 1871 aufgelöst wurde, zeigte er die Rolle der Kirche bei der Förderung des Gemeinschaftsgeistes und der Inklusivität.
Heute ist St. Josephs Teil eines Netzwerkes von Pfarrgemeinden, zu dem St. Michael in Leer, St. Marien in Leer-Loga und Mariä Himmelfahrt in Oldersum gehören. Seit 2018 bilden diese Kirchen drei Pfarreien innerhalb der Pfarrgemeinde Moormerland-Weener-Leer, die dem Dekanat Ostfriesland des Bistums Osnabrück angehört.
Über dem Eingang der St. Josephs-Kirche befindet sich eine Sandsteinplakette mit einer lateinischen Inschrift: NON EST HIC ALIUD NISI DOMUS DEI ET PORTA CAELI (Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor zum Himmel, Genesis 28:17). Diese tiefgründige Botschaft fasst die spirituelle Bedeutung der Kirche zusammen und lädt alle, die eintreten, ein, einen Moment der göttlichen Verbindung zu erleben.
Besucher der St. Josephs-Kirche in Weener werden sicherlich von ihrer reichen Geschichte, ihrer architektonischen Schönheit und ihrer einladenden Gemeinschaft fasziniert sein. Ob ihr die lebendigen Buntglasfenster erkundet, der melodischen Orgel lauscht oder einfach die friedliche Atmosphäre auf euch wirken lasst, diese charmante Kirche bietet einen einzigartigen Einblick in den beständigen Glauben und die Widerstandsfähigkeit der katholischen Gemeinschaft in Ostfriesland.
Zusammenfassend ist die St. Josephs-Kirche nicht nur ein historisches Gebäude; sie ist ein lebendiges Zeugnis für die Kraft des Glaubens und der Gemeinschaft, um Widrigkeiten zu überwinden. Ihre Mauern erzählen Geschichten von Ausdauer und Einheit, was sie zu einem unverzichtbaren Ziel für alle macht, die das kulturelle und religiöse Erbe Niedersachsens erkunden möchten.
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