In der malerischen Stadt Barsinghausen, gelegen in der Region Hannover in Niedersachsen, Deutschland, befindet sich ein historisches Juwel, das leicht von flüchtigen Passanten übersehen werden könnte. Der Kreuzstein, auch als Scheinstein bekannt, ist nicht nur ein einfacher Steinmarker, sondern ein bedeutendes Relikt der Geschichte, Kultur und des Geheimnisses, das entdeckt werden möchte.
Der Kreuzstein steht als trauriges Denkmal für Heinrich Schein, einen Mann, der in den 1630er Jahren ein tragisches Ende fand. Laut der Inschrift auf dem Stein wurde Heinrich Schein von drei Straßenräubern in der Gegend von Osterhagen bei Barsinghausen ermordet, wo später die Osterstraße entstehen sollte. Obwohl das genaue Jahr seines Todes im Laufe der Zeit verloren ging, erinnert die Errichtung des Kreuzsteins um 1640 an das brutale Ereignis.
Im Mittelalter, vom 13. bis zum 16. Jahrhundert, war es üblich, Kreuzsteine an oder in der Nähe von Orten zu errichten, an denen Menschen gewaltsam ums Leben gekommen waren. Diese Steine dienten nicht nur als Denkmäler, sondern auch als Warnungen vor den Gefahren, die entlang der Straßen lauerten. Der Kreuzstein von Barsinghausen war da keine Ausnahme. Ursprünglich wurde er in der Nähe des Tatorts aufgestellt und stand als stummer Zeuge der dortigen Gewalt.
Die Reise des Kreuzsteins durch die Jahrhunderte ist ebenso faszinierend wie die Geschichte, die er erzählt. In den 1840er Jahren, während einer Periode der Landkonsolidierung, bekannt als Verkoppelung, wurde der Stein als provisorische Brücke über einen Graben zweckentfremdet und verlor seine ursprüngliche Bedeutung und Würde. Erst 1889 wurde der Stein wiederentdeckt und an seinem ursprünglichen Standort wieder aufgestellt. Diese Wiederentdeckung markierte den Beginn einer erneuten Wertschätzung für dieses historische Artefakt.
Eine Zeit lang diente der Kreuzstein sogar als Rückenlehne für eine kleine Steinbank, was eine weitere Schicht zu seiner bewegten Vergangenheit hinzufügte. In den 1960er Jahren fand der Stein ein neues Zuhause und wurde in die niedrige Gartenmauer eines Grundstücks in der Osterstraße 7 integriert. Doch dies sollte nicht seine endgültige Ruhestätte sein. In jüngerer Zeit wurde das Grundstück geteilt und neu gestaltet, und der Kreuzstein erhielt erneut einen Ehrenplatz, diesmal frei stehend neben dem Zaun der Einfahrt in der Osterstraße 7A.
Der Kreuzstein ragt 1,10 Meter über den Boden hinaus, ist 65 Zentimeter breit und etwa 14 Zentimeter dick und aus Sandstein gefertigt. Sein abgerundeter Kopf und die verwitterten Kanten zeugen von seinem Alter und den vielen Jahren, die er unter freiem Himmel stand. Die Vorderseite, die zur Osterstraße zeigt, trägt eine Inschrift, die bereits 1889 teilweise unleserlich war. Der Zahn der Zeit hat den Text weiter erodiert, sodass vieles davon heute nicht mehr lesbar ist.
Auf der Rückseite des Steins ist ein lateinisches Kreuz mit eingekerbten Armenden in die Oberfläche eingraviert. Dieses Kreuz, das mit der Umrisslinie des Steins verschmilzt, verleiht dem Marker eine feierliche und heilige Dimension. Der untere Teil des Steins, der viele Jahre lang verdeckt war, enthüllt ein interessantes Bild. Auf der rechten Hälfte scheint eine Darstellung eines Speers oder einer ähnlichen Waffe zu sein, möglicherweise ein Hinweis auf die Todesart von Heinrich Schein.
Der Kreuzstein ist mehr als nur ein historischer Marker; er ist ein geschütztes Kulturdenkmal gemäß § 3 Abs. 2 NDSchG. Seine Erhaltung liegt im öffentlichen Interesse aufgrund seiner lokalen historischen Bedeutung und dient als greifbare Verbindung zur Vergangenheit und als Erinnerung an die Ereignisse, die die Gemeinschaft von Barsinghausen geprägt haben.
Für diejenigen, die sich für Geschichte, Kultur oder einfach die Geschichten, die Steine erzählen können, interessieren, ist ein Besuch des Kreuzsteins ein Muss. An der Osterstraße gelegen, bietet dieses unscheinbare, aber tief bedeutende Artefakt einen Einblick in die Vergangenheit und in die Leben derer, die vor Jahrhunderten dieselben Straßen entlanggingen. Wenn ihr vor dem Kreuzstein steht, nehmt euch einen Moment Zeit, um über die turbulenten Zeiten nachzudenken, die er miterlebt hat, und das stille Zeugnis, das er vom Leben und Tod Heinrich Scheins ablegt.
Während Barsinghausen für seine malerischen Landschaften und den charmanten Stadtkern bekannt sein mag, fügt der Kreuzstein dieser schönen Gegend eine Schicht Tiefe und Faszination hinzu. Er steht als Zeugnis für die dauerhafte Kraft der Erinnerung und die Weise, wie wir diejenigen, die vor uns kamen, ehren. Ob ihr nun einheimische Bewohner oder neugierige Reisende seid, stellt sicher, dass ihr den Kreuzstein in eure Reiseroute aufnehmt. Es ist ein kleiner Umweg, der ein reiches und lohnendes Erlebnis verspricht und euch auf eine einzigartige Weise mit der Geschichte und dem Erbe von Barsinghausen verbindet.
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