Die Kirche St. Martin, die vor Ort als Martinskirche bekannt ist, erhebt sich als ein Symbol historischer Bedeutung und architektonischer Pracht im Zentrum von Chur, Schweiz. Dieses beeindruckende Bauwerk mit seinem hoch aufragenden gotischen Turm ist nicht nur das größte spätgotische Gebäude im Kanton Graubünden, sondern auch die bedeutendste evangelisch-reformierte Kirche der Region. Ihre Silhouette prägt die Skyline der Altstadt von Chur und bietet einen Einblick in das reiche Geflecht von Geschichte und Kultur, das diese alte Stadt ausmacht.
Die Ursprünge der Kirche St. Martin reichen bis etwa ins Jahr 800 zurück, was sie zu einem der ältesten Gotteshäuser in Chur macht, neben der ehrwürdigen Kathedrale. Ursprünglich war die Kirche Teil des Einflussbereichs der Merowinger und Karolinger in der Region. Erstmals explizit erwähnt wurde sie im Jahr 928, als Kaiser Otto I. sie zusammen mit der Hälfte der Stadt dem Bistum Chur übertrug. Diese frühe Geschichte legte den Grundstein für ihre bedeutende Rolle im geistlichen und gemeinschaftlichen Leben der Stadt.
Im Laufe der Jahrhunderte hat die Kirche viele Veränderungen erlebt. Ein verheerender Stadtbrand im Jahr 1464 beschädigte das Bauwerk, wodurch der Wiederaufbau verzögert wurde, da Wohngebäude Vorrang hatten. Der Wiederaufbau der Kirche wurde 1535 abgeschlossen, wobei eine Wohnung für den Türmer an der Spitze des neuen Turms hinzugefügt wurde. Diese Phase des Wiederaufbaus fiel mit der Reformation zusammen, die von Johannes Comander in Chur geleitet wurde und die ursprünglich katholische Kirche bis 1527 in eine protestantische verwandelte. Die Reformation brachte tiefgreifende Veränderungen mit sich, darunter die Entfernung des Hochaltars und den Verkauf von Kirchenschätzen.
Die Kirche St. Martin hat mehrere architektonische Phasen durchlaufen, beginnend mit einer karolingischen rechteckigen Hallenkirche mit drei Apsiden. Einige Überreste dieser frühen Struktur sind in den heutigen Wänden erhalten. Der spätgotische Wiederaufbau nach dem Brand von 1464 erweiterte die Kirche nach Osten und fügte einen polygonalen Chor hinzu. Bis 1491 war der Hauptbau unter der Leitung des österreichischen Baumeisters Stefan Klein abgeschlossen.
Im 16. Jahrhundert kam ein Glockenturm hinzu, der 1533 fertiggestellt wurde, sowie eine Sakristei auf der Nordseite. Der Turm, dessen Spitze 82 Meter erreicht, wurde zu einem prägenden Merkmal, das durch eine Renovierung im Jahr 1917, bei der der heutige Spitzhelm hinzugefügt wurde, weiter hervorgehoben wurde. Die Innenrenovierungen von 1918 verwandelten die Kirche in ihre heutige Form und betonten einen länglichen Raum mit einer markanten Kanzel und einer neu positionierten Orgel.
Schnitzeljagden in Chur
Entdeckt Chur mit der digitalen Schnitzeljagd von myCityHunt! Löst Rätsel, meistert Team-Tasks und erkundet Chur auf spannende und interaktive Art!
Besucher der Kirche St. Martin werden von ihrem markanten Äußeren begrüßt, das ein Zeugnis spätgotischer Architektur ist. Das Kirchenschiff und der Chor sind von einem Satteldach bedeckt, mit einer charakteristischen gotischen Holzkonstruktion aus dem Jahr 1491. Die Kirchenfenster, die 1918 hinzugefügt wurden, ersetzten ältere barocke Luken und lassen natürliches Licht das Innere erhellen. Die lebendigen Buntglasfenster von Augusto Giacometti, die die Geburt Christi darstellen, fügen der südlichen Wand des Kirchenschiffs einen Hauch von Farbe und Kunstfertigkeit hinzu.
Im Inneren herrscht eine ruhige und besinnliche Atmosphäre. Der Kontrast von schwarzem und weißem Bündner Schiefer und Putz spiegelt das ursprüngliche Design wider. Der Chor beherbergt ein Taufbecken aus Ragazer Granit, das aus dem Jahr 1665 stammt, und eine hölzerne Kanzel von 1558. Die Chorgestühle, die Jakob Russ zugeschrieben werden, sind Meisterwerke spätmittelalterlicher Handwerkskunst aus dem 15. Jahrhundert.
Die Kirche St. Martin nimmt einen besonderen Platz in der musikalischen Geschichte der Region ein. Sie war die erste reformierte Kirche im Kanton, die nach der Reformation eine Orgel beherbergte. Die aktuelle Orgel, mit 43 Registern, wurde 1992 restauriert und erfüllt die Kirche weiterhin mit harmonischen Klängen, die die reiche musikalische Tradition widerspiegeln, die seit Jahrhunderten Teil ihrer Struktur ist.
Der Glockenturm der Kirche ist nicht nur ein visuelles, sondern auch ein akustisches Wahrzeichen. Die fünf Glocken, die 1898 gegossen wurden, erklingen in einem harmonischen Zusammenspiel von Tönen, markieren die Zeit und rufen die Gläubigen zum Gottesdienst. Die ikonische Uhr des Turms, mit ihrem markanten Zifferblatt und goldenen Zeigern, wacht über die Stadt und erinnert beständig an die dauerhafte Präsenz der Kirche.
Die Kirche St. Martin ist mehr als nur ein historisches Denkmal; sie ist ein lebendiges Zeugnis der Widerstandsfähigkeit und Entwicklung von Chur. Ihre Mauern haben Jahrhunderte des Wandels erlebt, von den Wirren der Reformation bis zum friedlichen Gottesdienst von heute. Wenn ihr durch ihre Gänge schreitet, erkundet ihr nicht nur ein Gebäude, sondern betretet eine Erzählung, die die spirituelle und kulturelle Identität von Chur geprägt hat.
Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer reichen Geschichte oder ihrer spirituellen Bedeutung angezogen werdet, die Kirche St. Martin bietet einen einzigartigen Einblick in die Vergangenheit und bleibt ein lebendiger Teil der Gemeinschaft. Ein Besuch hier ist nicht nur eine Reise durch die Zeit, sondern eine Erkundung des beständigen Geistes von Chur.
Jetzt Schnitzeljagd-Tickets sichern!
Mit myCityHunt entdeckst du Tausende von Städten auf der ganzen Welt bei spannenden Schnitzeljagden, Schatzsuchen und Escape Games!
myCityHunt Gutscheine sind das perfekte Geschenk für viele Anlässe! Überrasche Freunde und Familie mit diesem außergewöhnlichen Event-Geschenk. myCityHunt Gutscheine sind ab Kaufdatum 2 Jahre gültig und können innerhalb dieser Frist für eine frei wählbare Stadt und Tour aus dem myCityHunt Portfolio eingesetzt werden.