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Jüdischer Schatz von Erfurt

Jüdischer Schatz von Erfurt Erfurt

Jüdischer Schatz von Erfurt

Im Herzen von Erfurt, eingebettet in das historische Stadtzentrum, befindet sich eine bemerkenswerte Entdeckung, die sowohl Historiker als auch Touristen fasziniert: der Erfurter Schatz. Lokal bekannt als der Jüdische Schatz von Erfurt, bietet diese außergewöhnliche Sammlung mittelalterlicher Artefakte einen Einblick in eine bewegte Vergangenheit und zeugt von der reichen kulturellen Vielfalt des mittelalterlichen Europas.

Die Entdeckung des Erfurter Schatzes

Die Geschichte des Erfurter Schatzes begann eher zufällig im Jahr 1998 während routinemäßiger archäologischer Grabungen im alten Stadtteil. Bauarbeiter stießen auf eine scheinbar gewöhnliche Silberschale unter den Fundamenten einer Kellerwand in der Michaelisstraße. Zunächst hielten sie sie für Zinn, erkannten jedoch bald ihre wahre Bedeutung. Dieser zufällige Fund führte zur Entdeckung eines verborgenen Schatzes, der jahrhundertelang unter den Straßen der Stadt lag.

Forschungen legen nahe, dass der Schatz Kalman von Wiehe gehörte, einem wohlhabenden jüdischen Kaufmann. Während der verheerenden Pest im Jahr 1349 fegte eine Welle von Gewalt gegen Juden durch Erfurt. In einem verzweifelten Versuch, seine Wertsachen zu schützen, vergrub Kalman sie in der Hoffnung, sie nach der Rückkehr des Friedens wiederzuerlangen. Tragischerweise überlebte er, wie viele Juden in Erfurt, das Pogrom nicht.

Die prächtige Sammlung

Der Erfurter Schatz, der insgesamt 28 Kilogramm wiegt, ist eine beeindruckende Sammlung mittelalterlicher Kunstfertigkeit. Er umfasst 3.141 Silbermünzen, 14 Silberbarren und eine atemberaubende Sammlung von Silbergeschirr, darunter ein Satz von acht Bechern, ein Krug und eine Trinkschale. Doch vielleicht sind die faszinierendsten Stücke die über 700 Goldschmiedearbeiten, die mit kostbaren Edelsteinen verziert sind.

Die Münzen, bekannt als Tournois, waren weit verbreitet im mittelalterlichen Europa und stammen aus den Regierungszeiten französischer Könige wie Ludwig IX. und Philipp IV. Das Prunkstück des Schatzes ist ein kunstvoll gefertigter Hochzeitsring mit der hebräischen Inschrift Masel tov, was Viel Glück bedeutet und den Geist und die Hoffnungen seines ursprünglichen Besitzers verkörpert.

Die Ausstellung des Erfurter Schatzes

Der Erfurter Schatz hat durch verschiedene Ausstellungen weltweit internationale Anerkennung erlangt. Von April bis September 2007 wurden Teile des Schatzes zusammen mit dem Colmar-Schatz in Paris gezeigt und fesselten das Publikum mit ihrer historischen Bedeutung. Später reiste er zum Yeshiva University Museum in New York City, wo er in einer Ausstellung über jüdische Schätze aus dem mittelalterlichen Aschkenas gefeiert wurde.

Seit dem 27. Oktober 2009 hat der Schatz ein dauerhaftes Zuhause im Gewölbekeller der Alten Synagoge in Erfurt gefunden, die nach umfangreichen Renovierungen nun ein Museum ist. Dieser Ort bewahrt nicht nur die Artefakte, sondern bietet auch Kontext zur reichen jüdischen Geschichte, die einst in der Stadt blühte.

Ein Blick in das mittelalterliche Leben

Ein Besuch des Erfurter Schatzes ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Die Artefakte bieten unschätzbare Einblicke in die Handwerkskunst, den Handel und das tägliche Leben im mittelalterlichen Europa. Der exquisite Schmuck und die Münzen spiegeln die Vernetzung der europäischen Handelsrouten und den Wohlstand der jüdischen Gemeinde Erfurts vor den tragischen Ereignissen von 1349 wider.

Die Alte Synagoge, in der der Schatz ausgestellt ist, ist selbst ein Wunder. Als die älteste vollständig erhaltene Synagoge Europas steht sie als Zeugnis für das dauerhafte Erbe der jüdischen Kultur und Widerstandskraft. Zusammen mit der nahegelegenen Mikwe wurde sie im September 2023 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, was ihre weltweite kulturelle Bedeutung unterstreicht.

Erkundung von Erfurts reichem Erbe

Erfurt bietet über den Schatz hinaus eine Fülle historischer Stätten zur Erkundung. Die mittelalterliche Architektur der Stadt, die Kopfsteinpflasterstraßen und die lebendige Kulturszene bieten eine malerische Kulisse für jeden Besucher. Die Krämerbrücke, eine charmante Brücke mit Fachwerkhäusern, und der imposante Erfurter Dom sind Sehenswürdigkeiten, die man unbedingt gesehen haben muss.

Für diejenigen, die sich für den weiteren historischen Kontext interessieren, bieten die Museen der Stadt und geführte Touren tiefere Einblicke in Erfurts Vergangenheit, von seinen mittelalterlichen Ursprüngen bis zu seiner Rolle in der Reformation. Das Augustinerkloster, in dem Martin Luther einst lebte, ist eine weitere faszinierende Stätte, die Besucher aus aller Welt anzieht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Erfurter Schatz nicht nur eine Sammlung von Artefakten ist; er ist ein Fenster in eine vergangene Ära voller Geschichten von Hoffnung, Tragödie und Widerstandskraft. Ob ihr Geschichtsbegeisterte oder neugierige Reisende seid, der Schatz und die Stadt Erfurt versprechen eine unvergessliche Reise durch die Zeit.

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