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Johanniterkirche (Feldkirch)

Johanniterkirche (Feldkirch) Feldkirch

Johanniterkirche (Feldkirch)

Die Johanniterkirche in Feldkirch, auch bekannt als die Kirche St. Johann, ist ein verstecktes Juwel in der malerischen Stadt Feldkirch, Österreich. Diese historische Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist, hat eine reiche Geschichte, die bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreicht und sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, wodurch sie verschiedene architektonische Stile und historische Ereignisse widerspiegelt. Heute steht sie nicht nur als Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch als lebendiges Zentrum für zeitgenössische Kunst, was sie zu einem Muss für Geschichts- und Kunstliebhaber macht.

Die historische Entwicklung der Johanniterkirche Feldkirch

Die Geschichte der Johanniterkirche Feldkirch beginnt im Jahr 1218, als Papst Honorius III. Graf Hugo von Montfort aufforderte, an den Kreuzzügen teilzunehmen. Als Reaktion darauf spendete Graf Hugo ein Hospiz in der Marktgasse an den Johanniterorden. Dieses Hospiz führte schließlich zum Bau der Kirche im romanischen Stil, die im Laufe der Jahrhunderte erweitert und verändert wurde.

Eine der faszinierendsten Besonderheiten der Kirche ist die Bläsi-Figur, eine Ritterstatue, die 1510 im Turm installiert wurde. Diese Figur, die mit einem Hammer auf eine Glocke schlägt, markiert seit Jahrhunderten den Lauf der Zeit. Die Kirche hat verschiedene Nutzungen und Veränderungen erlebt, insbesondere während der turbulenten Zeiten der Napoleonischen Kriege, als sie 1799 teilweise zerstört wurde. Nach der Säkularisation im frühen 19. Jahrhundert diente die Kirche als Pferdestall und Salzlager, bevor sie von 1809 bis 1969 für religiöse Zwecke von einem örtlichen Gymnasium genutzt wurde.

Architektonische Wunder und künstlerische Schätze

Die Architektur der Johanniterkirche Feldkirch ist eine faszinierende Mischung aus Stilen, die aus ihren verschiedenen Bauphasen resultieren. Der Kern des heutigen Gebäudes stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Die Kirche hat eine giebelständige Front zur Marktgasse hin, ein Satteldach und einen Walmdachabschnitt entlang der Johannitergasse. Der angeschlossene Turm, der zwischen 1879 und 1884 in seine heutige Form renoviert wurde, fügt sich nahtlos in das angrenzende ehemalige Gymnasialgebäude ein.

Im Inneren der Kirche befindet sich ein Fresko-Rundmedaillon an der Decke, das das Sigillum refugii mit einer schwörenden Hand und der Jahreszahl 1405 darstellt. Dieses künstlerische Detail verleiht dem Inneren einen einzigartigen Charme und lädt die Besucher ein, die Handwerkskunst der Vergangenheit zu bewundern.

1927 schuf der Künstler Florus Scheel ein Fresko an der Giebelfassade der Kirche, das Johannes den Täufer darstellt. Dieses Kunstwerk steigert nicht nur die ästhetische Anziehungskraft der Kirche, sondern dient auch als visueller Hinweis auf ihre Widmung. Die Kirche beherbergt auch drei Altäre aus der Jesuitenzeit Mitte des 19. Jahrhunderts, die jeweils ein Kunstwerk für sich sind.

Vom heiligen Raum zum Zentrum für zeitgenössische Kunst

Einer der bemerkenswertesten Aspekte der Johanniterkirche Feldkirch ist ihre Verwandlung von einem Ort der Anbetung zu einem lebendigen Zentrum für zeitgenössische Kunst. Diese Reise begann 1983, als der Kirchenboden für archäologische Untersuchungen geöffnet wurde, wodurch sechs verschiedene Bodenschichten und 25 Grabstätten entdeckt wurden. Diese Funde fügten der Kirche eine historische Tiefe hinzu und machten sie für Besucher noch interessanter.

Seit 1995 wird die Kirche als Ausstellungszentrum für zeitgenössische Kunst genutzt und beherbergt jährlich vier Ausstellungen – zwei mit lokalen Künstlern und zwei mit internationalen Talenten. Diese innovative Nutzung des Raumes hat dem historischen Gebäude neues Leben eingehaucht und eine dynamische Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschaffen.

Die Orgel: Ein musikalisches Erbe

Die Kirche beherbergte einst eine nahezu originale zweimanualige Link-Orgel aus dem Jahr 1868, bekannt für ihr mechanisches Spiel und 15 Register. Trotz des Verfalls und der Belastung durch Staub und ungünstige Bedingungen während der archäologischen Ausgrabungen blieb die Orgel ein bedeutender Teil des Erbes der Kirche. 2017 wurde die Orgel sorgfältig von Orgelbauer Walter Vonbank demontiert und restauriert. Heute befindet sie sich in der Neuen Pfarrkirche Tisis, wo sie weiterhin die Zuhörer mit ihren melodischen Klängen verzaubert.

Erkundung der Johanniterkirche Feldkirch

Besucher der Johanniterkirche Feldkirch können eine faszinierende Erfahrung erwarten, die historische Erkundung mit zeitgenössischem künstlerischem Ausdruck verbindet. Die zentrale Lage der Kirche im Herzen von Feldkirch macht sie leicht zugänglich, und die malerische Umgebung trägt zum Gesamterlebnis bei. Wenn ihr die Kirche betretet, nehmt euch einen Moment Zeit, um die filigranen Details der Architektur, die historische Bedeutung der Artefakte und die ständig wechselnden zeitgenössischen Kunstausstellungen zu schätzen.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Kunstliebhaber oder einfach nur auf der Suche nach kulturellen Schätzen in Feldkirch seid, die Johanniterkirche Feldkirch bietet eine einzigartige und bereichernde Erfahrung. Ihre Wände erzählen Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten, während ihre Kunstausstellungen euch dazu einladen, sich mit der Gegenwart auseinanderzusetzen, was sie zu einem wirklich besonderen Ziel im Herzen Österreichs macht.

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