St. Katharinen, auch bekannt als St. Katharina und Barbara, ist ein beeindruckendes Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Pracht von Halberstadt, der charmanten Hauptstadt des Harz-Kreises in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Diese römisch-katholische Kirche hat Jahrhunderte des Wandels miterlebt, von ihren Anfängen im 13. Jahrhundert als Dominikanerklosterkirche bis zu ihrer heutigen Funktion als Pfarrkirche St. Burchard im Bistum Magdeburg.
Die Geschichte von St. Katharinen beginnt im Jahr 1224, nur drei Jahre nach dem Tod von St. Dominikus, dem Gründer des Dominikanerordens. Bischof Friedrich II. von Halberstadt genehmigte die Gründung eines Dominikanerklosters in Halberstadt. Bereits 1231 hatten die Dominikaner Land erworben, um ihr Kloster zu bauen, und die ersten Mönche kamen wahrscheinlich aus der Pauluskirche in Hildesheim. Das Kloster wurde 1240 fertiggestellt, und im Herbst 1242 weihte Bischof Meinhard von Kranichfeld die Klosterkirche ein.
Das Kloster erlebte seine erste Blütezeit, doch die Reformation und die Pest beendeten abrupt seinen Wohlstand. Bis 1550 waren nur noch zwei Mönche übrig, und die Pest forderte 1565 die letzten Mönche. Im folgenden Jahr übernahm Heinrich Julius, der erste protestantische Administrator, die Kontrolle über das Bistum. Das verlassene St. Katharinen-Kloster wurde dem nun bikonfessionellen Domkapitel unterstellt und in eine Schule umgewandelt.
Der Dreißigjährige Krieg brachte weitere Umwälzungen. 1628 übernahm Leopold Wilhelm von Österreich, ein katholischer Bischof, die Kontrolle und versuchte, seine Gebiete wieder zu rekatholisieren. Das St. Katharinen-Kloster wurde den Dominikanern zurückgegeben, und zwei Mönche aus dem Heilig-Kreuz-Kloster in Osnabrück siedelten sich dort an. Trotz Unterbrechungen während der schwedischen Besatzung von 1632 bis 1637 setzte das Kloster seinen Betrieb nach der Normaljahrregelung des Westfälischen Friedens fort, sogar während der preußischen Ära. Die Dominikaner dienten der örtlichen römisch-katholischen Gemeinde und der protestantischen Umgebung bis zur Säkularisation des Klosters am 1. Dezember 1810 unter napoleonischer Herrschaft. Die Klostergebäude wurden als Lagerhäuser und Fabriken umgenutzt, aber die eingegliederte katholische Pfarrei blieb bestehen.
1867 wurde das Halberstädter Dekanat gegründet, und die Pfarrei St. Katharina und Barbara wurde ihm angeschlossen. 1910 erwarb die Pfarrgemeinde die ehemaligen Klostergebäude und baute sie zwischen 1920 und 1923 um. Diese Gebäude beherbergten ein Kloster der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu, ein Tagesheim, einen Kindergarten und ein Heim für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen bis 2024.
2006 wurde die Pfarrei St. Katharina und Barbara Teil des neu gegründeten Pfarreienverbundes Halberstadt – Adersleben – Gröningen, der etwa 440 Katholiken umfasste. Am 18. Oktober 2009 wurde die heutige Pfarrei St. Burchard in Halberstadt gegründet, die die St. Katharinen-Kirche in Halberstadt, die St. Andreas-Kirche in Halberstadt, die St. Nikolaus-Kirche in Adersleben und die St. Liborius-Kirche in Gröningen umfasst. In diesem Prozess wurde die Pfarrei St. Katharina und Barbara aufgelöst. Bis zur Auflösung der Dekanatsstrukturen im Bistum Magdeburg am 31. August 2023 gehörte die Kirche zum Dekanat Halberstadt.
Die St. Katharinen-Kirche wurde 1360 fertiggestellt und integriert ältere Elemente. Als turmlose gotische Hallenkirche mit einem langen Chor ist sie ein typisches Beispiel für Bettelordenskirchen. Das dreischiffige Langhaus besteht aus fünf Jochen mit vierbahnigen Maßwerkfenstern. Der dreijochige Chor endet in einem polygonalen Abschluss und ist mit einem schlanken Dachreiter versehen. Die Kreuzrippengewölbe sind nur im Chor erhalten; das Langhaus hat eine moderne Kassettendecke. Besonders auffällig sind die romanischen Rundbögen zwischen dem Mittelschiff und den Seitenschiffen in den östlichen Langhausjochen.
Im Vorhof der Kirche, an der sogenannten Halberstädter Bischofsmauer, die vom Paderborner Dombaumeister Kurt Matern (1884-1968) gestaltet wurde, steht eine Büste von Papst Clemens II. Clemens ist hier, ebenso wie auf seiner Grabfigur in Bamberg, mit einem Rationale mit Brustschild, einem hochmittelalterlichen Insignium bischöflicher Würde, dargestellt.
Im 18. Jahrhundert erhielt die Kirche eine reiche barocke Innenausstattung, die zuletzt in den 1980er Jahren restauriert wurde. Besonders bemerkenswert ist der vierstöckige Hochaltar mit aufwendigen Schnitzereien und zahlreichen Figuren von Engeln und Heiligen, darunter Dominikanerheilige und die Kirchenpatroninnen St. Katharina und St. Barbara.
Die Orgel, die wahrscheinlich um 1873 vom Orgelbauer Wilhelm Bergen aus Halberstadt gebaut wurde, befindet sich in einem barocken Gehäuse der vorherigen Orgel. Das Instrument verfügt über 26 Register auf zwei Manualen und einem Pedal, mit mechanischen Spiel- und Registertrakturen.
St. Katharinen in Halberstadt ist nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Denkmal der reichen Geschichte und des kulturellen Erbes der Stadt. Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturbegeisterte oder einfach neugierige Reisende seid, ein Besuch dieser bemerkenswerten Kirche wird euch zweifellos eine tiefe Wertschätzung für das dauerhafte Erbe dieses heiligen Ortes vermitteln.
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