Im Herzen von Namur, Belgien, liegt das Musée provincial Félicien Rops, ein faszinierendes Denkmal für einen der interessantesten und provokantesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Dieses Museum, das sich in den historischen Vierteln von Namur befindet, dem Geburtsort von Félicien Rops, bietet eine eindrucksvolle Reise durch das Leben und Werk dieses meisterhaften Kupferstechers und Illustrators.
Félicien Rops war ein vielseitiger Künstler, dessen Karriere verschiedene Genres und Stile umfasste. Von seinen frühen Karikaturen für das satirische Magazin Uylenspiegel im Jahr 1856 bis hin zu seinen späteren, kontroverseren Werken wie der erotischen Serie Les Sataniques im Jahr 1882 ist Rops' Werk so vielfältig wie fesselnd. Die Dauerausstellung des Museums umfasst fast 270 Werke, darunter bekannte Stücke wie Die Absinthtrinker (1865), Pornokrates (1878) und Die Damen mit Puppen (1873-1890). Jedes Werk wird von digitalen Hilfsmitteln begleitet, die tiefere Einblicke in Rops' künstlerische Entwicklung und den historischen Kontext seiner Arbeiten bieten.
Die Idee, ein Museum zu Ehren von Félicien Rops zu schaffen, geht auf die 1930er Jahre zurück und ist den Bemühungen von Gouverneur François Bovesse und Kunstliebhaber Marcel Grafé zu verdanken. Die erste Ausstellung fand 1937 im Hôtel de Croix in Namur statt und zeigte Rops' Lithographien, Kupferstiche, Gemälde und Zeichnungen. Doch erst in den 1960er Jahren nahm das Projekt richtig Fahrt auf, was zur Gründung des Museums in seiner heutigen Form führte.
Das Museum bezog zunächst vier Räume im Hôtel de Gaiffier d’Hestroy, einem Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Das Erdgeschoss war der Nachbildung von Rops' Atelier gewidmet, während die oberen Etagen seine Gemälde, Lithographien und eine Bibliothek mit gebundenen Büchern zeigten. Im Juni 1964 öffnete das Museum offiziell seine Türen und bot den Besuchern einen Einblick in das Leben und Werk dieses rätselhaften Künstlers.
Im Laufe der Jahre hat das Musée provincial Félicien Rops seine Sammlung durch Spenden und Ankäufe erweitert. Die Sammlung umfasst nun bedeutende Werke wie La Dèche (1882), Die Frau mit Puppe und Fächer (1873) und Kopf einer alten Antwerpenerin (1873). Diese Stücke wurden aus verschiedenen Quellen erworben, darunter die Familie von Rops und Sammler wie Maurice Exsteens und Edmond Deman.
Neben individuellen Spenden hat das Museum Unterstützung von der Französischen Gemeinschaft Belgiens erhalten, die geholfen hat, bemerkenswerte Werke wie die Originalzeichnung von Pornokrates oder Die Dame mit dem Schwein (1878) und eine Serie von Kupferstichen mit signierten Texten aus Les Sataniques zu erwerben. Diese Ankäufe haben die Sammlung des Museums bereichert und es zu einem der umfassendsten Archive von Rops' Werk gemacht.
In den 1980er Jahren konnte der ursprüngliche Standort des Museums in der Rue de Fer die wachsende Sammlung nicht mehr aufnehmen. Unter der Leitung von Gouverneur Pierre Falize und anderen wichtigen Persönlichkeiten zog das Museum an einen neuen Standort in der Rue Fumal, in der Nähe von Rops' Geburtsort. Das neue Museum, das im September 1987 eröffnet wurde, bietet eine chronologische Reise durch Rops' Leben, von Namur über Brüssel bis nach Paris. Im zweiten Stock werden seine Haupttechniken wie Kupferstich, Zeichnung und Malerei präsentiert.
Das heutige Zuhause des Museums ist ein historisches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Im Laufe der Jahre hat es verschiedene Umgestaltungen erfahren, darunter eine neoklassizistische Überarbeitung im Jahr 1850 und die Hinzufügung eines Jugendstil-Erkerfensters im Jahr 1898. Die reiche Geschichte des Gebäudes verleiht dem Museum zusätzlichen Charme und macht es zu einem passenden Tribut an einen Künstler, der stark von seiner Umgebung beeinflusst wurde.
Zwischen 1996 und 2003 wurde das Museum umfassend renoviert, um seine Einrichtungen und Dienstleistungen zu verbessern. Die erste Phase beinhaltete die Umwandlung einer alten Röstwerkstatt in einen Raum für Wechselausstellungen, ein Depot für Gemälde und Zeichnungen sowie ein Atelier für Bildungsaktivitäten und Restaurierungsarbeiten. In den folgenden Phasen wurden neue Ausstellungsräume, ein audiovisueller Raum, Verwaltungsbüros und eine Bibliothek hinzugefügt.
Die letzte Phase konzentrierte sich auf die Aktualisierung der Dauerausstellungsräume, die Installation von Klimaanlagen und neuen Beleuchtungssystemen sowie die Schaffung einer neuen Szenografie. Diese Verbesserungen haben das Museum zu einem modernen, dynamischen Raum gemacht, der den höchsten Standards in Sachen Konservierung und Präsentation entspricht.
Im Jahr 2005 wurde der Garten des Museums neu gestaltet, um Rops' Leidenschaft für Botanik widerzuspiegeln. Dieser ruhige Ort bietet den Besuchern eine friedliche Oase und die Möglichkeit, die natürliche Schönheit zu schätzen, die viele von Rops' Werken inspiriert hat.
Das Musée provincial Félicien Rops ist mehr als nur ein Museum; es ist eine Reise in den Geist eines der rätselhaftesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Ob ihr Kunstliebhaber seid oder einfach nur neugierig, dieses Museum bietet eine einzigartige und bereichernde Erfahrung, die euch mit einer tieferen Wertschätzung für das bemerkenswerte Erbe von Félicien Rops zurücklassen wird.
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