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Lambertikirche

Lambertikirche Oldenburg

Lambertikirche

Die St.-Lamberti-Kirche, lokal bekannt als Lambertikirche, ist ein bedeutendes architektonisches und historisches Wahrzeichen im Herzen von Oldenburg in Niedersachsen. Dieses beeindruckende Bauwerk mit seinen hohen Türmen und der einzigartigen Mischung aus Stilen bietet einen faszinierenden Einblick in das reiche kulturelle Erbe der Region.

Die historische Entwicklung der St.-Lamberti-Kirche

Die Ursprünge der St.-Lamberti-Kirche reichen bis ins Hochmittelalter zurück, was sie zur ältesten Kirche Oldenburgs macht. Ursprünglich wurde sie zwischen 1180 und 1200 vom Haus Oldenburg als einschiffige romanische Kirche erbaut. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1237, was ihre langjährige Präsenz in der Gemeinde belegt.

Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Veränderungen. Im 14. Jahrhundert wurde sie um fünf Altäre erweitert, was ihre wachsende Bedeutung widerspiegelte. 1377 wurde die Kirche zur Stiftskirche erhoben, in der acht Kanoniker und eine beträchtliche Anzahl von Altären untergebracht waren. Diese Zeit markierte die Kirche als bedeutendes religiöses Zentrum in Oldenburg.

Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen für die St.-Lamberti-Kirche mit sich. 1527 nahm die Stadt Oldenburg den Protestantismus an, was zur Entfernung mehrerer Altäre und einer Änderung der religiösen Praktiken führte. Trotz dieser Veränderungen blieb das Äußere der Kirche bis zum späten 18. Jahrhundert weitgehend unverändert.

Architektonische Wunder

Eines der auffälligsten Merkmale der St.-Lamberti-Kirche ist ihr architektonischer Kontrast. Von außen präsentiert sie sich mit einer neugotischen Fassade und fünf hohen Türmen, von denen der höchste 86 Meter erreicht. Dies macht sie zum höchsten Bauwerk in Oldenburg und prägt die Skyline der Stadt.

Doch ein Blick ins Innere der Kirche erzählt eine andere Geschichte. Das Innere ist ein Zeugnis klassischer Eleganz, mit einer neoklassizistischen Rotunde und einer Kuppel. Diese einzigartige Kombination von Stilen ist das Ergebnis bedeutender Renovierungen, die 1795 unter der Leitung von Herzog Peter Friedrich Ludwig und dem Architekten Joseph Bernhard Winck durchgeführt wurden. Während dieser Renovierung wurde auch die Innenausrichtung der Kirche verändert, was einen faszinierenden Gegensatz zwischen dem gotischen Äußeren und dem klassischen Inneren schafft.

Erkundung des Innenraums

Besucher der St.-Lamberti-Kirche sind oft von der ruhigen und lichtdurchfluteten Atmosphäre im Inneren beeindruckt. Das neoklassizistische Design, gekennzeichnet durch klare Linien und ein harmonisches Layout, schafft ein Gefühl von Ruhe und Erhabenheit. Die Kuppel der Kirche, geschmückt mit aufwendigen Details, trägt zum allgemeinen Eindruck von Majestät bei.

Der Innenraum der Kirche beherbergt auch mehrere bemerkenswerte Merkmale. Ein Highlight ist die große Orgel, die 1972 von der Firma Alfred Führer gebaut wurde. Dieses beeindruckende Instrument mit 52 Registern ist die größte Orgel in der Oldenburger Orgellandschaft. 2008 wurde sie mit zusätzlichen Registern und einem neuen mobilen Spieltisch erweitert, was sie zu einem zentralen Punkt für musikalische Darbietungen und religiöse Zeremonien macht.

Die Glocken der St.-Lamberti-Kirche

Im Glockenturm der Kirche befinden sich fünf Glocken, jede mit ihrer eigenen Geschichte. Die größte Glocke, gegossen von der Glockengießerei Rincker, hat einen Durchmesser von 166 cm und wiegt fast 3 Tonnen. Die kleinste Glocke, die aus dem Jahr 1669 stammt, kam in den 1950er Jahren aus Schlesien nach Oldenburg. Das harmonische Geläut dieser Glocken ist ein geschätzter Teil der Klanglandschaft der Stadt und folgt einer präzisen Läuteordnung.

Ein Ort der Besinnung und Gemeinschaft

Die St.-Lamberti-Kirche ist nicht nur ein historisches Denkmal, sondern bleibt ein lebendiger Teil der Oldenburger Gemeinschaft. Jüngste Renovierungen, die zwischen 2007 und 2009 abgeschlossen wurden, haben ihre Funktionalität verbessert und gleichzeitig ihre historische Integrität bewahrt. Die Schaffung neuer Gemeinschaftsräume innerhalb der Kirche hat ihre Rolle als Treffpunkt für Gottesdienste und soziale Aktivitäten gestärkt.

Das Vestibül, einst der Haupteingang, dient heute als Gedenkraum und ehrt die Geschichte der Kirche und der Stadt. Es beherbergt auch die Kenotaphe und Gräber des Oldenburger Herrscherhauses und bietet eine bewegende Verbindung zur Vergangenheit.

Fazit

Die St.-Lamberti-Kirche ist ein Zeugnis der reichen Geschichte und architektonischen Entwicklung Oldenburgs. Ihr markantes neugotisches Äußeres und das ruhige neoklassizistische Innere schaffen eine einzigartige Mischung, die Besucher in ihren Bann zieht. Als höchstes Bauwerk der Stadt prägt sie nicht nur die Skyline, sondern dient auch als Leuchtturm des Glaubens und der Gemeinschaft. Ob ihr euch von ihrer historischen Bedeutung, architektonischen Schönheit oder der friedlichen Atmosphäre im Inneren angezogen fühlt, die St.-Lamberti-Kirche ist ein absolutes Muss bei einem Besuch in Oldenburg.

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