Im Herzen von Pforzheim, eingebettet in die ruhige Weite des Stadtgartens, steht das Reuchlinhaus – ein bemerkenswertes Zeugnis der Architektur und des Kulturerbes der Mitte des 20. Jahrhunderts. Dieses vielseitige Kulturzentrum, das zwischen 1957 und 1961 erbaut wurde, ist ein Leuchtfeuer des modernen Designs und trägt den Namen des angesehenen Humanisten Johannes Reuchlin, dem berühmtesten Sohn Pforzheims. Das Reuchlinhaus ist nicht nur ein Gebäude; es ist ein lebendiger Ort der Kunst, Geschichte und Kultur, der Besucher einlädt, seine vielen Schätze zu entdecken.
Das Reuchlinhaus ist das Werk des talentierten Architekten Manfred Lehmbruck, dessen Vision eine komplexe Struktur aus pavillonartigen Bauten zum Leben erweckte, von denen jeder seinen eigenen Charakter hat. Im Zentrum des Designs steht ein vollständig verglastes Foyer mit einer elegant schwebenden Wendeltreppe, die die verschiedenen kubischen Komponenten des Gebäudes verbindet. Diese Pavillons beherbergen das Schmuckmuseum Pforzheim und den Kunstverein Pforzheim, die jeweils speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, während sie dennoch eine einheitliche architektonische Sprache beibehalten.
Die verschiedenen Bereiche des Reuchlinhauses sind ein Studium in Kontrasten und Harmonie. Der Bibliothekspavillon, mit seinem Sichtbeton und den großen nach Süden gerichteten Fenstern, strahlt Offenheit und Licht aus. Im Gegensatz dazu ist die Ausstellungshalle des Kunstvereins eine elegante Stahl- und Glaskonstruktion, die die modernistischen Prinzipien von Transparenz und Funktionalität verkörpert. Der Stadtmuseumspavillon, verkleidet mit regionalem Sandstein, und das Schmuckmuseum, geschmückt mit künstlerisch gestalteten Aluminiumplatten, fügen dem Ensemble Textur und Vielfalt hinzu.
Der Standort des Reuchlinhauses hat eine bewegte Vergangenheit. Von 1900 bis 1945 stand hier eine von Alfons Kern entworfene Halle, die als Veranstaltungsort und während des Krieges als Krankenhaus diente. Die Zerstörung des Pforzheimer Stadtzentrums in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs machte einen Neuanfang notwendig. Die Entscheidung, ein Kulturzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Kernhalle zu errichten, markierte einen bedeutenden Schritt im Wiederaufbau der Stadt nach dem Krieg.
1953 gewann Manfred Lehmbruck den Architektenwettbewerb für das neue Kulturzentrum. Trotz anfänglicher Pläne, es nördlich der Schlosskirche zu errichten, fiel die endgültige Entscheidung zugunsten des Standorts im Stadtgarten, was notwendige Designanpassungen mit sich brachte. Der Bau begann 1957, und die Pavillons für Bibliothek und Stadtarchiv wurden bis 1959 fertiggestellt. Das gesamte Ensemble wurde am 20. Oktober 1961 offiziell eingeweiht.
Besucher des Reuchlinhauses werden von dem beeindruckenden zentralen Foyer empfangen, wo das Zusammenspiel von Licht und Raum eine einladende Atmosphäre schafft. Die Wendeltreppe, ein zentraler Punkt des Designs, lädt euch ein, die verschiedenen Pavillons zu erkunden. Jeder Pavillon bietet ein einzigartiges Erlebnis und spiegelt die vielfältigen kulturellen Angebote wider, die darin untergebracht sind.
Das Schmuckmuseum Pforzheim ist ein Highlight und zeigt die reiche Tradition der Schmuckherstellung der Stadt. Die Sammlung des Museums umfasst Jahrhunderte, von antiken Artefakten bis hin zu zeitgenössischen Stücken, und bietet eine beeindruckende Darstellung von Handwerkskunst und Kunstfertigkeit. Die künstlerischen Aluminiumplatten an der Außenfassade des Museums verleihen einen Hauch von Eleganz und Kreativität und setzen den Ton für die Schätze im Inneren.
Die Ausstellungshalle des Kunstvereins Pforzheim ist ein dynamischer Raum, der eine wechselnde Auswahl zeitgenössischer Kunstausstellungen beherbergt. Die Stahl- und Glaskonstruktion bietet einen vielseitigen Hintergrund für verschiedene künstlerische Ausdrucksformen, was jeden Besuch zu einem neuen Abenteuer macht. Der Verein spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung lokaler und internationaler Künstler und fördert einen lebendigen kulturellen Dialog.
Der Stadtmuseumspavillon, mit seiner Sandsteinfassade, bietet eine Reise durch die Geschichte Pforzheims. Von seinen römischen Wurzeln bis hin zu seiner Entwicklung als Zentrum der Schmuckindustrie bietet das Museum einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Stadt. Die Ausstellungen sind sorgfältig kuratiert und bieten Einblicke in die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte der Vergangenheit Pforzheims.
Trotz seines architektonischen Ruhms stand das Reuchlinhaus im Laufe der Jahre vor praktischen Herausforderungen. Probleme mit Flachdächern, Lichtkuppeln und Einfachverglasung in der Kunsthalle machten Renovierungen und Upgrades notwendig. In den 1990er Jahren brachten Pläne zur Erweiterung des Schmuckmuseums und zur Installation von Computerarbeitsplätzen in der Bibliothek zusätzliche Anforderungen an den Brandschutz und die Sicherheit mit sich. Diese Herausforderungen wurden mit Sensibilität für den historischen und architektonischen Wert des Gebäudes angegangen.
1994 wurde das Reuchlinhaus unter Denkmalschutz gestellt, was nicht nur seinen architektonischen Wert, sondern auch seine integralen Einrichtungsgegenstände und Ausstattungen anerkannte. Die erste große Renovierung fand 1993-1994 statt, wobei Lehmbrucks ursprüngliche Vitrinen erhalten, aber die Wandvitrinen aktualisiert wurden. Weitere Renovierungen von 2002 bis 2006, geleitet vom Stuttgarter Architekturbüro hG Merz, sicherten die fortgesetzte Relevanz und Funktionalität des Gebäudes.
Heute steht das Reuchlinhaus als Zeugnis für Pforzheims Widerstandskraft und Engagement für Kultur. Es ist ein Ort, an dem Geschichte, Kunst und Architektur zusammenkommen und den Besuchern ein reichhaltiges und vielfältiges Erlebnis bieten. Ob ihr von den funkelnden Ausstellungen des Schmuckmuseums, den zum Nachdenken anregenden Ausstellungen des Kunstvereins oder den historischen Einblicken des Stadtmuseums angezogen werdet, das Reuchlinhaus lädt euch ein, zu erkunden und zu entdecken.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Reuchlinhaus mehr als nur ein Kulturzentrum ist; es ist ein lebendiges Denkmal für Pforzheims Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Seine architektonische Eleganz, historische Bedeutung und kulturellen Angebote machen es zu einem Muss für jeden, der diese lebendige Stadt erkundet. Also tretet ein und lasst euch vom Reuchlinhaus mit seinen Geschichten und Schätzen verzaubern.
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