Im Herzen von Pforzheim in Baden-Württemberg gelegen, steht die St. Franziskus Kirche als ein Zeichen der Widerstandskraft und Spiritualität der örtlichen katholischen Gemeinschaft. Dieses beeindruckende Bauwerk mit seiner markanten roten Sandsteinfassade ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Symbol für die historische Reise des katholischen Glaubens in einer überwiegend protestantischen Region.
Die Geschichte der St. Franziskus Kirche ist eng mit der religiösen Entwicklung Pforzheims verbunden. Nach der Reformation wurde Pforzheim überwiegend protestantisch, und erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts durften Katholiken wieder in die Gegend ziehen. Bis 1823 war die katholische Gemeinde so weit gewachsen, dass sie ihre eigene Pfarrei gründen konnte, wobei sie zunächst einen Raum in einem Waisenhaus als Kapelle nutzte. Eine verheerende Überschwemmung machte diesen Raum jedoch unbrauchbar, sodass die Gemeinde den Chor der ehemaligen Barfüßerkirche erwarb und 1852 dem heiligen Franziskus widmete.
Mit der Industrialisierung von Pforzheim wuchs die katholische Bevölkerung stark an, was einen größeren Gottesdienstraum erforderte. 1872 erwarb die Pfarrei ein Grundstück für eine neue Kirche. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem lehmigen Boden wurden die Pläne des Architekten Adolf Williard bis 1888 fertiggestellt und der Bau begann. Der Grundstein wurde am 23. September 1888 gelegt und nach dreijähriger Bauzeit wurde die Kirche am 18. Oktober 1891 von Erzbischof Christian Roos geweiht.
Die St. Franziskus Kirche ist ein Meisterwerk der historistischen Architektur, das Elemente der romanischen und der Renaissance-Stile vereint. Die Kirche besteht aus rotem Pfinztäler Sandstein, was ihr ein markantes und warmes Aussehen verleiht. Sie ist als dreischiffige Basilika mit einem längs verlaufenden Kirchenschiff gestaltet, das in sechs Joche unterteilt ist. Der erhöhte Chor im Osten endet in einer halbkreisförmigen Apsis.
Das auffälligste Merkmal der Kirche ist ihr 64 Meter hoher Turm, der sich nördlich des Chors erhebt. Dieser Turm ist mit hohen Rundbogenfenstern, Zifferblättern und einem Glockengeschoss mit dreifachen Arkaden geschmückt, gekrönt von einer Kuppel mit Laterne. Die Westfassade ist ebenso beeindruckend und zeigt ein großes Rosenfenster, einen dreieckigen Giebel mit einem kleinen Rundfenster und Nischen mit Statuen der Heiligen Konrad, Franziskus und Bernhard.
Das Innere ist ebenso beeindruckend, mit rundbogigen Fenstern und Okuli, die das Kirchenschiff und den Chor erhellen. Die ursprüngliche Einrichtung der Kirche wurde größtenteils im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber die Nachkriegsrestaurierung unter der Leitung der Architekten Theo Preckel und Eduard Wolf führte zu einem harmonischen neuen Innendesign.
Die St. Franziskus Kirche ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch ein Schatzhaus religiöser Kunst. Die Haupt- und Seitenaltäre, das Taufbecken, der Ambo, das Weihwasserbecken und das ewige Licht wurden vom Münchener Bildhauer Wilhelm Müller geschaffen. Die Buntglasfenster, die in den 1960er Jahren von Franz Dewald entworfen wurden, zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus und der Passion Christi.
Eines der bewegendsten Merkmale der Kirche sind die Passionsreliefs in den Seitenschiffen, die von Gisela Bär geschaffen wurden. Der Chorraum ist mit einem Wandteppich von Helene Bauer geschmückt, der Themen aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus darstellt. Das Chorkreuz, die Altarkerzen und der Tabernakel sind Werke des Malers und Goldschmieds Herbert Kämper.
Die Widerstandskraft der St. Franziskus Kirche zeigt sich am besten in ihrer Erholung von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. 1944 wurde die Kirche bei Luftangriffen schwer beschädigt, ihr Inneres ausgebrannt und Teile des Gewölbes stürzten ein. Doch von 1946 bis 1948 wurde die Kirche mühsam wieder aufgebaut, wobei ihr historisches Wesen bewahrt und moderne Elemente integriert wurden.
Die Kirche verfügt auch über eine bemerkenswerte Orgel, die ursprünglich von der Firma Steinmeyer gebaut und 1996 von Karl Göckel renoviert und erweitert wurde. Dieses Instrument mit 67 Registern auf vier Manualen und Pedal bietet ein reiches und vielseitiges Klangerlebnis.
Heute steht die St. Franziskus Kirche als ein Leuchtturm des Glaubens und der Gemeinschaft in Pforzheim. Ihre beeindruckende Präsenz und reiche Geschichte machen sie zu einem Muss für alle, die sich für religiöse Architektur, Geschichte und Kunst interessieren. Ob ihr von ihrer architektonischen Schönheit, ihrer historischen Bedeutung oder ihrer spirituellen Atmosphäre angezogen werdet, die St. Franziskus Kirche bietet ein tiefgründiges und bereicherndes Erlebnis.
Wenn ihr durch ihre großen Bögen schreitet, den Blick auf ihren hohen Turm richtet und über die in ihren Wänden eingravierten Geschichten nachdenkt, werdet ihr eine tiefe Verbindung zum beständigen Geist der katholischen Gemeinschaft in Pforzheim spüren. Die St. Franziskus Kirche ist nicht nur eine Kirche; sie ist ein lebendiges Zeugnis des Glaubens, der Widerstandskraft und der Kraft der Gemeinschaft.
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