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Burg Rothenburg ob der Tauber

Burg Rothenburg ob der Tauber Rothenburg ob der Tauber

Burg Rothenburg ob der Tauber

Die Alte Burg, auch bekannt als Burg Rothenburg ob der Tauber, ist ein faszinierendes Überbleibsel mittelalterlicher Geschichte, das majestätisch über dem Taubertal in Bayern thront. Diese einstige kaiserliche Festung, heute größtenteils in Ruinen, bietet einen spannenden Einblick in vergangene Zeiten und eine malerische Kulisse für Besucher, die das charmante Städtchen Rothenburg ob der Tauber erkunden.

Die Geschichte der Alten Burg

Die Ursprünge der Alten Burg reichen zurück bis ins späte 11. Jahrhundert, als die Grafen von Comburg-Rothenburg eine Burg in der Region errichteten. Die Linie der Comburg-Rothenburg endete mit Graf Heinrich im Jahr 1116, was zu einem Erbstreit um die Burg führte. Es wird angenommen, dass die Burg schließlich während dieser unruhigen Zeit unter die Kontrolle der Hohenstaufen-Dynastie kam.

Im Jahr 1142 ließ König Konrad III. von den Hohenstaufen eine neue kaiserliche Burg auf einem nahegelegenen Vorsprung errichten, dem heutigen Standort des Burggartens. Diese strategische Lage, mit steilen Abhängen auf drei Seiten hinunter zum Fluss Tauber, bot eine beeindruckende Verteidigungsposition. Die Burg wurde in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien im Jahr 1188 erwähnt, was ihre Bedeutung in der europäischen Politik jener Zeit unterstreicht.

Im frühen 13. Jahrhundert nahm die Bedeutung der Burg als königliche Residenz ab, wobei König Konrad IV. der letzte Hohenstaufen-Monarch war, der dort verweilte. Die umliegende Siedlung hingegen blühte auf und wurde 1274 zur Freien Reichsstadt erhoben. Während des Rintfleisch-Pogroms von 1298 suchten etwa 400 Juden Zuflucht innerhalb der Burgmauern, wurden jedoch nach einer dreitägigen Belagerung tragischerweise getötet.

Der Niedergang und die Transformation

In den folgenden Jahrhunderten verlor die Alte Burg an strategischer Bedeutung. Die Burg wurde während des Basler Erdbebens von 1356 beschädigt, und nachfolgende Vernachlässigung führte zu ihrem Verfall. Im Jahr 1407 ließen die Stadtbehörden einen Großteil der Befestigungen der Burg abtragen, um deren Nutzung gegen Rothenburg durch äußere Mächte zu verhindern. Die verbleibenden Steine wurden für städtische Bauten wiederverwendet, was das Ende ihrer militärischen Relevanz markierte.

Trotz ihres Niedergangs blieben einige Teile der Burg bis in die 1380er Jahre bewohnt. Der Standort wurde schließlich Teil der Stadtverteidigung, wobei die letzten Überreste des westlichen Turms, bekannt als Pharamund-Turm, im Jahr 1803 abgerissen wurden. Heute erinnert eine Stauferstele im Burggarten an die historische Bedeutung der Burg.

Die Alte Burg heute erkunden

Besucher der Alten Burg können durch den malerischen Burggarten schlendern, wo einst die Burg stand. Der Garten bietet atemberaubende Ausblicke über das Taubertal und die malerische Stadt Rothenburg ob der Tauber. Es ist ein ruhiger Ort, ideal für einen entspannten Spaziergang oder einen nachdenklichen Moment inmitten der Ruinen.

Eines der bemerkenswertesten erhaltenen Bauwerke auf dem Gelände ist die Blasiuskapelle. Diese romanische Kapelle, Teil des ursprünglichen Palastgebäudes der Burg, wurde über die Jahrhunderte erhalten und umgestaltet. Im Inneren können Besucher die spätromanische und frühgotische Architektur bewundern, einschließlich der kunstvoll gestalteten Biforienfenster.

Die Blasiuskapelle

Die Blasiuskapelle, mit ihrem bedeutenden historischen und architektonischen Wert, steht als Zeugnis der einstigen Pracht der Burg. Ursprünglich die Residenz des kaiserlichen Vogts, wurde sie später im 13. Jahrhundert zum Sitz des kaiserlichen Küchenmeisters. Die Kapelle wurde während der Spätromanik auf ein drittes Stockwerk erhöht, und ihre filigranen Fensterdesigns sind ein Highlight für Besucher.

Zwischen 1397 und 1400 wurde die Kapelle von Bürgermeister Heinrich Toppler in einen sakralen Raum umgewandelt, der sie mit Wandmalereien schmückte. Heute dient sie als Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege und fügt diesem faszinierenden Ort eine weitere historische Dimension hinzu.

Die Burgmauern und das Tor

Obwohl ein Großteil der ursprünglichen Burg verschwunden ist, sind bedeutende Abschnitte der Umfassungsmauern noch intakt und zeigen die traditionelle Buckelquaderbauweise. Diese Mauern umschließen das Gelände und vermitteln ein Gefühl für die ursprüngliche Größe und die Verteidigungsfähigkeiten der Burg.

Das romanische Tor, das heute das Fundament eines privaten Hauses namens Gärtnerhaus bildet, wurde erstmals 2007 archäologisch untersucht. Dieses Tor, zusammen mit den erhaltenen Mauern, bietet eine greifbare Verbindung zur bewegten Vergangenheit der Burg.

Zusammenfassend ist die Alte Burg mehr als nur ein historischer Ort; sie ist ein Fenster in die mittelalterliche Welt, die Rothenburg ob der Tauber geprägt hat. Ihre Ruinen erzählen Geschichten von Macht, Konflikten und Wandel und machen sie zu einem Muss für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsreisende gleichermaßen. Während ihr den ruhigen Burggarten und die Überreste dieser einst mächtigen Festung erkundet, werdet ihr in eine Zeit von Kaisern und Rittern versetzt, wo die Echos der Geschichte noch immer zwischen den Steinen widerhallen.

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