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Mittelalterliches Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber

Mittelalterliches Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber Rothenburg ob der Tauber

Mittelalterliches Kriminalmuseum Rothenburg ob der Tauber

Das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber bietet eine faszinierende Reise in die europäische Rechtsgeschichte. Im malerischen Rothenburg ob der Tauber in Bayern gelegen, gewährt dieses besondere Museum einen spannenden Einblick in die Entwicklung von Recht und Ordnung über die letzten tausend Jahre. Untergebracht in der historischen Johanniterkommende, beherbergt das Museum eine beeindruckende Sammlung von Artefakten und Ausstellungen, die das oft dunkle und geheimnisvolle Erbe der mittelalterlichen Rechtsprechung beleuchten.

Ein Spaziergang durch die Geschichte

Bereits der Standort des Museums ist von Geschichte durchdrungen. Das Gebäude stammt aus dem späten 14. Jahrhundert und wurde ursprünglich zwischen 1393 und 1410 erbaut. Im frühen 18. Jahrhundert wurde es im Barockstil umgestaltet, was dem historischen Charme der Ausstellungen im Inneren entspricht. Diese geschichtsträchtige Struktur bietet den idealen Rahmen für ein Museum, das sich der Erforschung der europäischen Rechtsgeschichte widmet.

Die Wurzeln des Museums gehen auf eine private Sammlung zurück, die als Rothenburger Folterkammer bekannt war und von der berühmten Nürnberger Ausstellung inspiriert wurde. Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese Sammlung erweitert, was 1977 zur Gründung des heutigen Museums führte. Heute ist es ein umfassendes Archiv der Rechtsgeschichte mit über 2.000 Exponaten, die mehr als 1.000 Jahre abdecken.

Die Ausstellungen erkunden

Besucher des Museums werden auf eine chronologische Reise durch die verschiedenen Phasen von Strafverfahren mitgenommen, von der Untersuchung bis zur Bestrafung. Die Kellergewölbe widmen sich den Anfängen der rechtlichen Verfahren, der Beweissammlung und dem Einsatz von Folter, was die harten Realitäten der mittelalterlichen Justiz in Erinnerung ruft.

Im Erdgeschoss liegt der Schwerpunkt auf körperlichen und kapitalen Strafen, mit Ausstellungen zu Scharfrichtern, Räubern und Hexenprozessen. Im ersten Stock werden die Rechtssysteme der germanischen und fränkischen Zeit beleuchtet, einschließlich kirchlichem Recht, der Inquisition und der Rolle der Frauen in der Rechtsgeschichte.

Faszinierende Artefakte und Geschichten

Zu den spannendsten Exponaten des Museums gehören die Instrumente der Bestrafung und Folter, darunter die berüchtigte Eiserne Jungfrau. Diese Artefakte, so erschreckend sie auch sein mögen, bieten eine greifbare Verbindung zur Vergangenheit und Einblicke in die gesellschaftlichen Normen und Überzeugungen, die die mittelalterliche Justiz prägten.

Das Museum veranstaltet auch Sonderausstellungen, deren Themen von der Rolle der Tiere in der Rechtsgeschichte bis zur Schatzsuche im Laufe der Jahrhunderte reichen. Diese wechselnden Ausstellungen sorgen dafür, dass es für wiederkehrende Besucher immer etwas Neues und Anregendes zu entdecken gibt.

Die Johanniterscheune und mehr

Neben dem Hauptgebäude befindet sich die Johanniterscheune, die als Veranstaltungsort für Sonderausstellungen und Veranstaltungen dient. Die Scheune wurde sorgfältig restauriert, um ihre historische Integrität zu bewahren, und bietet einen einzigartigen Raum für die Erkundung der vielfältigen Themen des Museums.

Während der Haupttouristensaison finden in der Scheune Ausstellungen statt, die spezifische Aspekte der Rechtsgeschichte vertiefen. Jüngste Ausstellungen behandelten Themen wie die Schnittstelle von Kunst und Strafrecht sowie die rechtlichen Herausforderungen, denen ikonische Figuren wie Martin Luther während der Hexenprozesse gegenüberstanden.

Ein lehrreiches Erlebnis

Das Museum ist nicht nur ein Ort der Erkundung, sondern auch der Bildung. Es bietet Führungen in Deutsch und Englisch an, die den Besuchern ein tieferes Verständnis der Exponate und des historischen Kontexts vermitteln. Das Museum engagiert sich auch in wissenschaftlicher Forschung und Publikationen und trägt so zum breiteren Feld der Rechtsgeschichte bei.

Für diejenigen, die noch tiefer in das Thema eintauchen möchten, bieten die Publikationen des Museums eine Fülle von Informationen zu Themen wie mittelalterlichen Foltermethoden und der Entwicklung von Rechtssystemen. Diese Ressourcen machen das Museum zu einem wertvollen Ziel sowohl für Gelegenheitstouristen als auch für ernsthafte Wissenschaftler.

Ein unvergesslicher Besuch

Ein Besuch im Mittelalterlichen Kriminalmuseum ist mehr als nur eine Reise durch die Geschichte—es ist eine Erkundung der menschlichen Natur und der gesellschaftlichen Strukturen, die das Verhalten seit Jahrhunderten bestimmen. Während ihr durch die Ausstellungen wandert, werdet ihr ein tieferes Verständnis für die Komplexität der Justiz und deren Entwicklung im Laufe der Zeit gewinnen.

Ob ihr Geschichtsbegeisterte, Rechtsexperten oder einfach neugierige Reisende seid, das Museum bietet ein fesselndes Erlebnis, das sowohl lehrreich als auch unterhaltsam ist. Beim Verlassen des Museums werdet ihr ein neues Verständnis für die Vergangenheit und deren anhaltenden Einfluss auf die Gegenwart mitnehmen.

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