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Katharinenkloster

Katharinenkloster Stendal

Katharinenkloster

St. Katharinen, auch bekannt als Katharinenkloster, ist ein beeindruckendes Beispiel gotischer Architektur im historischen Stendal in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Dieses ehemalige Kloster, erbaut aus rotem Backstein, ist ein Zeugnis der reichen kulturellen und religiösen Geschichte der Region. Heute dient es als lebendiger Veranstaltungsort für Events und Konzerte und beherbergt seit 1964 das Altmärkische Museum.

Eine Reise durch die Zeit: Die Geschichte von St. Katharinen

Die Ursprünge von St. Katharinen gehen auf das Jahr 1456 zurück, als Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg es als Benediktinerinnenkloster gründete. Nach 1469 übernahmen die Nonnen jedoch die Augustinerregel und wurden zu Augustiner-Chorfrauen. Die Reformation brachte bedeutende Veränderungen, und 1540 wurde das Kloster in eine weltliche Stiftung für adlige Frauen umgewandelt, die bis zu ihrer Auflösung 1945 bestand.

Auf dem Gelände des Heilig-Geist-Hospitals in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet, wurde die Kirche von St. Katharinen zwischen 1472 und 1490 geweiht. Die Kirche selbst ist ein gut proportioniertes einschiffiges Bauwerk aus Backstein mit einem Chor, der fünf Seiten eines Zehnecks umfasst, und einem Satteldach mit einem Firstreiter. Das Gebäude ist mit Strebepfeilern verziert und wird durch Spitzbogenfenster erhellt, die im Schiff breiter und im Chor schmaler sind. Das Design erinnert an die St.-Annen-Kirche in Stendal und die Elisabethkapelle in Tangermünde.

Eine Planänderung ist ab der dritten Bucht von Westen erkennbar, was darauf hindeutet, dass der östliche Teil der Kirche ursprünglich als neue Kapelle für das Hospital gedacht war und ab 1461 als Klosterkirche fertiggestellt wurde. Unvollendete Pläne sind in den drei ungenutzten Wandverbindungen in der Westwand, einem Portal mit gestuftem Segmentbogen und einem großen sechsteiligen Fenster der ehemaligen Nonnenempore sichtbar, das nach einem Brand im Jahr 1687 zugemauert und mit zwei kleinen Öffnungen versehen wurde.

Architektonische Wunder von St. Katharinen

Das Innere von St. Katharinen ist ebenso beeindruckend. Die Basiszone ist durch rundbogige Nischen unterteilt, die auf der Südseite zu rechteckigen Kapellen zwischen den Strebepfeilern erweitert sind. Das Schiff ist mit Rippengewölben bedeckt, die von runden Diensten mit Kapitellen getragen werden, während die Kapellen Kreuzgewölbe aufweisen.

Die erhaltenen ehemaligen Klostergebäude wurden zwischen 1863 und 1865 vom Baumeister Siepmann restauriert und später in ein Museum umgewandelt. Aus dem Mittelalter sind ein schmaler, rippengewölbter Kreuzgang des Westflügels und Teile des Südflügels erhalten. Diese Strukturen umschlossen einst einen nahezu quadratischen Hof nördlich der Kirche. Im Süden lagen die Hospitalgebäude, die im 19. Jahrhundert abgerissen wurden, wobei nur ein einfaches spätgotisches Eingangstor erhalten blieb.

Die Schätze im Inneren entdecken

St. Katharinen beherbergt mehrere bemerkenswerte Artefakte und Denkmäler. Am südöstlichen Strebepfeiler des Chors finden Besucher den Grabstein von Beteke Rolekin mit einer Darstellung der Kreuzigung, der aus dem Jahr 1441 von der früheren Hospitalkapelle stammt. Die Kirchenwände zeigen einen eingeritzten Grabstein des Ritters Benedict Calve aus dem frühen 15. Jahrhundert und barocke Inschrift-Epitaphe von Adelsfrauen aus der Altmark, meist aus Sandstein gefertigt.

In der zweiten Bucht an der Nordwand ist die ehemalige Glocke der St. Katharinenkirche ausgestellt. Die in Bronze gegossene Glocke trägt eine vierzeilige lateinische Inschrift, die übersetzt lautet: Diese Glocke wurde auf Kosten des Katharinenklosters und nach Vereinbarung der Dominae von Vinzelberg und des Konvents sowie des Klosterkommissars Hof Fiscal Corings und des Klosteraufsehers Andreas Warnicke in Salzwedel von Meister C. B. Behrens im Jahr 1759 gegossen.

Zusätzlich beherbergt die Kirche die originale Rolandstatue von Stendal, während eine Nachbildung nun neben dem Rathaus steht. Die Innenausstattung, einschließlich der Bänke und Emporen, ist schlicht und modern. Ehemalige Kirchenausstattungen, wie ein geschnitzter Flügelaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, sind nun im Altmärkischen Museum ausgestellt.

St. Katharinen heute

Heutzutage dient St. Katharinen als dynamisches Kulturzentrum, das eine Vielzahl von Veranstaltungen und Konzerten beherbergt und so neues Leben in seine alten Mauern bringt. Das Altmärkische Museum in seinen Räumlichkeiten bietet den Besuchern einen Einblick in die Geschichte der Region, mit Ausstellungen, die vom Mittelalter bis in die moderne Zeit reichen.

Ob ihr Geschichtsinteressierte, Architekturliebhaber oder einfach auf der Suche nach einem einzigartigen kulturellen Erlebnis seid, St. Katharinen in Stendal ist ein absolutes Muss. Seine reiche Geschichte, atemberaubende Architektur und lebendigen kulturellen Angebote machen es zu einem wahren Juwel im Herzen von Sachsen-Anhalt.

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