Die Stadtkirche St. Marien in Celle, Niedersachsen, Deutschland, ist ein bemerkenswertes Bauwerk, das die architektonische Entwicklung und religiöse Bedeutung über Jahrhunderte hinweg widerspiegelt. Als Hauptpredigtkirche des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Celle nimmt sie einen zentralen Platz im geistlichen und kulturellen Leben der Stadt ein.
Die Ursprünge der Stadtkirche St. Marien reichen bis ins Jahr 1292 zurück, als Herzog Otto II. der Strenge die neue Siedlung Celle gründete. Dies markierte den Beginn einer neuen Ära, und der Bau der Kirche war ein wesentlicher Bestandteil dieser Entwicklung. Ursprünglich war die Kirche ein rein gotisches Bauwerk, errichtet aus Ziegeln und Feldsteinen, und wurde 1308 zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht.
Im Laufe der Jahrhunderte erfuhr die Kirche zahlreiche Veränderungen und Erweiterungen. Im Jahr 1516 erhielt sie ihren ersten Turm, der 1530 durch einen Glockenturm ersetzt wurde. Dieser Glockenturm wurde 1532 mit einem Uhrhaus versehen. Bis 1576 wurde der Glockenturm durch einen Dachreiter ersetzt, der 1717 erneut ersetzt wurde. Der Bau eines neuen Kirchturms im Jahr 1913, der 74 Meter hoch ist, verlieh der Kirche ihre markante Silhouette. Die Uhren im Turm haben sich von mechanischen zu computergesteuerten Systemen entwickelt und spiegeln den technologischen Fortschritt wider.
Beim Betreten der Stadtkirche St. Marien werden Besucher von einer reichen Vielfalt an künstlerischen und historischen Elementen begrüßt. Das älteste Kunstwerk in der Kirche ist eine mittelalterliche Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1495, die Jesus am Kreuz mit Maria und Johannes darunter darstellt. Dieses ergreifende Kunstwerk ist ein zentraler Punkt im Chorbereich.
Die Säulen, die zum Chor führen, sind mit gotischen Rippenbögen verziert und tragen Statuen von Petrus und Paulus. Die Stuckarbeiten der Kirche, kunstvoll gestaltet mit Engeln und Pflanzen, tragen zur himmlischen Atmosphäre bei. Die Epitaphe im Chor sind Gedenksteine für die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die seit dem 15. Jahrhundert in Celle residierten.
Die Kanzel, von dänischen Kunsthandwerkern gefertigt, und der Flügelaltar, der den Übergang von der Spätrenaissance zum Barock zeigt, sind weitere bemerkenswerte Merkmale. Die nördliche Galerie zeigt Gemälde aus dem Neuen Testament, während die südliche Galerie Szenen aus dem Alten Testament darstellt und so eine visuelle Bibel für die Gemeinde schafft.
Die Orgel der Kirche ist ein Meisterwerk für sich. Die reich verzierte Orgelfassade stammt aus dem Jahr 1653 und wurde von Herzog Christian Ludwig gestiftet. Das Instrument, ursprünglich von Hermann Kröger und Berendt Hus gebaut, wurde von Martin Vater zwischen 1685 und 1687 erweitert. Im Jahr 1999 wurde die Orgel sorgfältig restauriert und nach den ursprünglichen Plänen rekonstruiert, mit zusätzlicher Arbeit des Orgelbauers Rowan West. Heute verfügt die Orgel über eine Vielzahl von Registern auf drei Manualen und einem Pedal und bietet ein beeindruckendes Klangerlebnis.
Die Fürstengruft, die noch immer im Besitz des Hauses Welfen ist, beherbergt den aufwendigen Sarkophag von Herzog Georg Wilhelm sowie den seiner Geliebten und späteren Frau, der Französin Eleonore d’Olbreuse, und ihrer Tochter Sophie Dorothea, bekannt als Prinzessin von Ahlden. Diese Gruft erinnert eindrucksvoll an die historischen Verbindungen der Kirche zum Adel.
Von April bis Ende Oktober können Besucher den 74 Meter hohen Turm besteigen und einen Panoramablick auf Celle und die Umgebung genießen. Der Turm beherbergt ein Set von vier Glocken, wobei die größte die Friedensglocke ist, die 2008 von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe gegossen wurde. Diese Glocke wurde am ersten Advent jenes Jahres eingeweiht und erinnert an das 700-jährige Jubiläum der Kirche. Die anderen drei barocken Glocken, die zuvor unter dem Kirchendach hingen, wurden restauriert und hängen nun gemeinsam mit der Friedensglocke in einem hölzernen Glockenrahmen.
Der Turm verfügt auch über zwei Stahl-Schlagglocken, die 2008 gegossen wurden und die Stunden und Viertelstunden schlagen, was zur akustischen Präsenz der Kirche in der Stadt beiträgt.
Die Stadtkirche St. Marien ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern ein lebendiges Museum der Kunst, Geschichte und Architektur. Ihre Wände erzählen Geschichten aus der Vergangenheit, von ihren gotischen Anfängen über barocke Verzierungen bis hin zu modernen Restaurierungen. Ein Besuch dieser Kirche bietet einen einzigartigen Einblick in das geistliche und kulturelle Erbe von Celle und macht sie zu einem unverzichtbaren Ziel für Geschichtsinteressierte und Gelegenheitsbesucher gleichermaßen.
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